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Tourismus Harzer Hexenstieg verteidigt Gütesiegel

Der Harzer-Hexen-Stieg und der Karstwanderweg sind erneut mit einem Qualitätssiegel gewürdigt worden.

Von Frank Drechsler 04.11.2017, 11:00

Hasselfelde l Beide Fernwanderwege sind jetzt zum wiederholten Male als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet worden.

Ute Dicks, Geschäftsführerin des Deutschen Wanderverbandes, beurkundete dies den Wirtschaftsministern Sachsen-Anhalts und Thüringens, Armin Willingmann und Wolfgang Tiefensee (beide SPD) in der Köhlerei am Stemberghaus nun auch schriftlich und ganz offiziell.

Beide Politiker betonten in ihren Grußworten vor zahlreichen an der Umsetzung des Projektes Beteiligten, wie wichtig ein gut ausgebautes Wanderwegenetz im Harz sei. Der gesamte Tourismus in beiden Bundesländern fuße zu einem großen Teil auf dieser Freizeitbeschäftigung. Viele Besucher, nicht nur die aus ganz Deutschland, schätzten den hohen Standard und kämen daher gern hierher. Steigende Gästezahlen, auch bei den Übernachtungen, würden dies belegen.

Die Begeisterung für das Mittelgebirge als Reisedestination könne aber durch verschiedene Events und Erlebnisse drumherum durchaus noch gesteigert werden. „Damit können wir den einzigartigen Lebens-, Wirtschafts- und Freizeitraum Harz immer auch noch ein kleines bisschen besser machen, als er ohnehin schon ist“, sagte Willingmann.

Sein Thüringer Amtskollege pflichtete ihm bei. Gut ein Viertel des Tourismus in Thüringen basiere auch dort auf dem Wandern. Tiefensee lobte die gute Zusammenarbeit beider Bundesländer und dankte nicht nur den hauptamtlichen Akteuren, sondern auch den vielen ehrenamtlichen Helfern, die die erneute Zertifizierung überhaupt erst möglich gemacht hätten. Die sei für die Pfade ein echter Vergleichsmaßstab. Alle daran Beteiligten hätten die Latte sehr hoch aufgelegt. „Ohne Sie würden viele Wanderwege eben nicht so aussehen, wie sie heute aussehen“, sagte Tiefensee.

Auch für Landrat Martin Skiebe (CDU) ist die Zertifizierung Teil eines Engagements der Region und beider Bundesländer in die Zukunft. Das System sei Basis für den gesamten Tourismus im Harz. Das zeige auch die Wertschätzung beider Minister aus zwei Bundesländern, die das Projekt begleitet hätten. Der Harzer-Hexen-Stieg und der Karstwanderweg seien prädestiniert dafür, dass sich Menschen auf ihnen begegnen und miteinander ins Gespräch kommen würden. Skiebe: „Auf den Wanderwegen kann jeden Tag immer wieder viel Neues entdeckt werden. Und da die Wege mitunter recht lang sind, kann man dies in mehreren Etappen tun und ein paar Tage im Harz verweilen.“

Große Freude, aber auch Erleichterung herrscht nach den arbeitsreichen Wochen und Monaten bei Carola Schmidt, Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbands (HTV). Es sei nicht leicht gewesen, alle erforderlichen Kriterien erneut zu erfüllen. Vieles, wie beispielsweise Trassenführung und perfekte Beschilderungen, aber auch die Ausstattung der Natur links und rechts des Weges habe beachtet werden und stimmen müssen. Nur für reichlich Abwechslung entlang der Strecke habe man nicht sorgen müssen.

Carola Schmidt: „In diesem Punkt mangelt es im Harz ja nun wirklich nicht. Und auch bei den Sehenswürdigkeiten können wir aus dem Vollen schöpfen. Und das auf ganzer Länge.“ Die Wegeführung habe allerdings mit Bedacht gewählt werden müssen. Da immer nur auf vier Kilometer langen Abschnitten geprüft werde, sollte ein Stück Betonstraße nicht unbedingt Teil des Weges sein. Daher müsse auch jeder Kilometer begangen und sorgfältig erfasst werden.“

Der 2003 eröffnete Harzer-Hexen-Stieg, der 150 Kilometer lang ist, wurde zum vierten Mal als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Er verläuft auf etwa 100 Kilometern durch Niedersachsen und Sachsen-Anhalt – von Osterode über den Brocken bis nach Thale. Der rund 230 Kilometer lange Karstwanderweg wurde das dritte Mal gewürdigt. Er beginnt im niedersächsischen Bad Grund und führt am Rande des Südharzes durch den Landkreis Nordhausen in Thüringen bis nach Pölsfelde in Sachsen-Anhalt.