Umweltschutz Kampf gegen Bocksdorn

Weil der Bocksdorn die Sandsteinfelsen im Galgengrund bei Schlanstedt zu zerstören droht, wird die Pflanze regelmäßig bekämpft.

Von Ramona Adelsberger 08.11.2016, 05:00

Schlanstedt l Der Gemeine Bocksdorn ist ein lästiges Ärgernis. Die Grünpflanze breitet sich aus und richtet viel Schaden an. So zum Beispiel im Sandsteinbruch im Galgengrund zwischen Eilsdorf und Schlanstedt.

Zurzeit sind hier fünf Mitarbeiter (drei Frauen und zwei Männer) beschäftigt, das gesamte Areal in Ordnung zu bringen. Im Rahmen eines Beschäftigungsprojekts des Aus- und Weiterbildungs zentrums Halberstadt (AWZ) und der Kommunalen Beschäftigungsagentur (KoBa) rücken sie vor allem der stark wuchernden Grünpflanze zu Leibe. Bei fast jedem Wetter ist das Team im Steinbruch zu finden und stolz auf das unübersehbare Ergebnis.

Für Anette Zick aus Eilsdorf bedeutet die Arbeit im Team vor allem das „Gebrauchtwerden“. Gern würde die 52-jährige ehemalige Bahnmitarbeiterin wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen. Doch auch nach der Umschulung zur Gebäudereinigerin habe sie noch keine Vollzeitstelle gefunden.

„Ohne Führerschein ist die Chance, etwas passendendes zu finden, eher gering“, hat Manuela Hoche (55) aus Schlanstedt erfahren. Daher sei sie sehr froh, hier eine Beschäftigung gefunden zu haben. „Auch, wenn die Arbeit mitunter schwer ist.“ Für Joachim Meitzner aus Schlanstedt birgt die Arbeiten in der Natur viele Erinnerungen. Der 51-jährige gelernte Polsterer ist in der Gärtnerei Meitzner, die seinen Eltern gehörte, groß geworden.

„Uns geht es hier gut“, sagt Dagmar Jost (56) aus Schlanstedt. Ausgestattet mit Arbeitskleidung, Geräten, einem Bauwagen und einer mobilen Toilette seien die Arbeitsbedingungen in Ordnung.

Wenn das Vorhaben im Steinbruch abgeschlossen ist, zieht die Truppe weiter auf eine Streuobstwiese. Das Ganze könnte bis zu maximal drei Jahren dauern.

„Dass die gesamte Mannschaft hochmotiviert ist und mit Spaß an die Arbeit geht, ist durchaus nicht selbstverständlich“, lobt Peter Hoffmeister, Anleiter beim AWZ. Er ziehe den Hut vor den Mitarbeitern, die bei Wind und Wetter ihre Aufgaben erledigen. Oft habe er auch mit Menschen zu tun, die keine Lust zur Arbeit haben.

Die entfernten Pflanzenteile werden an Ort und Stelle verbrannt, dazu werden jeweils Brenngenehmigungen eingeholt.

„Wenn der Bocksdorn nicht regelmäßig zurückgeschnitten wird, zerstören die Wurzeln den Sandstein“, erklärt Christine Götze, Koordinatorin beim AWZ. Alle Arbeiten im sogenannten grünen Bereich werden zudem stets mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.