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Vereine Angler als Naturschützer

Die Gewässer des Sportfischervereins (SFV) Weha sind gesund. Das sagt der neue Gewässerwart des Vereins, Klaus Haag.

Von Christian Besecke 07.02.2017, 20:18

Wegeleben/Harsleben l Seit der Harsleber Klaus Haag die Prüfung zum Fischereischein vor zwei Jahren erfolgreich abgelegt hat und dem SFV Weha Untere Bode beigetreten ist, hält ihn die Faszination Angeln fest im Bann. Anfänglich suchte er mit dem neuen Hobby nur eine Quelle, um frischen Fisch für die Küche zu erschließen. Er merkte schnell, dass es noch viel mehr Interessantes rund ums Angeln gibt, als nur Fische aus dem Wasser zu ziehen.

Haag lernte Gleichgesinnte im Verein kennen und begeisterte sich immer mehr für das Umfeld. Schnell entstanden beim Angeln Ideen, die auf ihre Umsetzung warteten. Von diesen Ideen konnte er auch die Mitglieder im Verein überzeugen, die ihn mit großer Mehrheit im zurückliegenden Jahr als Gewässerwart in den Vorstand wählten.

„Ich freue mich auf die Her-ausforderung und habe sehr viel Freude, mit den Mitgliedern zusammenzuarbeiten“, sagt er. „Mir gefällt auch das fachliche Niveau, wie man im Weha an der Lösung der gestellten Aufgaben arbeitet.“

Man habe ihn mit offenen Armen empfangen, und er könne sich auf die Tipps und Hilfe der „alten Hasen“ im Verein verlassen.

In der Vergangenheit wurde sehr viel Wert auf eine ökologische naturnahe Bewirtschaftung der Gewässer gelegt. „Von dem Ergebnis konnte ich mich schon in den letzten zwei Jahren bei meinen Fängen überzeugen“, erläutert Haag. „Die Gewässer des SFV Weha weisen einen gesunden und artenreichen Fischbestand auf.“ Diesen zu erhalten und weiter zu entwickeln sei nun auch sein Ziel als Gewässerwart.

„Ich war erstaunt, was ein Verein wie der Weha mit interessierten Mitgliedern für die Arterhaltung und Entwicklung der hiesigen Gewässer tun kann“, erzählt er weiter. „Dass Angler nur Fische fangen im Kopf haben, ist Gott sei Dank nicht richtig.“

In der Vergangenheit wurden Projekte wie die Bestandsstützung für die seit Jahren rückläufige Äschenpopulation in der Bode vorgenommen. Auch die Entwicklung der Fischbestände in den um Wegeleben neu entstandenen Kiestagebausee sei maßgeblich vorangetrieben worden.

„Aktuelle Projekte wie den Lachs in der Bode wieder heimisch werden zu lassen, sind sehr interessante und spannende Themen. Zumal wir hier mit anderen Bode-Anrainervereinen zusammenarbeiten“, sagt Klaus Haag. „Aber auch die alltäglichen Dinge, die auf einen Gewässerwart warten, hören sich interessant an.“ Zurzeit bereitet der Vorstand den Arbeitsplan für 2017 aus. Ganz oben steht das Vorhaben, am Regenrückhaltebecken in Harsleben Laichhilfen in dem künstlich errichteten Gewässer zu platzieren, um den Fischen bessere Bedingungen für den Nachwuchs zu ermöglichen. Aber auch die Pflege der Ufer stehen im Fokus.

„Wir wollen nicht nur für Angler unsere Seen und Teiche attraktiv gestalten. Jeder soll sich an ihnen wohlfühlen können und Entspannung finden“, berichtet der Gewässerwart. „Allerdings müssen wir noch mit einigen Hundebesitzern ins Gespräch kommen.“

Freilaufende Hunde stören zum Teil die Wasservögel oder zerstören im Schilf des Uferbereiches die Laichplätze. Zudem gebe es Hinterlassenschaften in Form von nicht wenigen Hundehaufen auf den Wegen und Angelplätzen. Dieses Problem müsse gelöst werden. „Hier hoffen wir auf das Einsehen der Hundehalter im Sinne der Umwelt“, gibt sich Haag hoffnungsvoll.