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Versteigert Schwarzer Adler ist vergeben

Der Schwarze Adler in Groß Quenstedt hat einen neuen Besitzer. Der ehemalige Gasthof wurde versteigert.

Von Ingmar Höfgen 24.09.2018, 04:00

Groß Quenstedt/Berlin l Im zweiten Anlauf ist der ehemalige Groß Quenstedter Gasthof „Schwarzer Adler“ an der Hauptstraße erfolgreich versteigert worden. Mehr als das Mindestgebot von 114.000 Euro, für das es noch ein weiteres ums Eck liegende Haus in dem Ort gibt, sprang aber bei einer Auktion in Berlin nicht heraus.

Ralf Karhausen-Beermann gab sich redlich Mühe. „Viel Wohnraum. Spannend auszubauen. Romantik pur“, zählte der Auktionator am späten Freitagnachmittag auf, was so alles für Groß Quenstedt und die beiden Häuser, die er zu versteigern versuchte, spricht. Aber es half nichts mehr. Für mehr als das Mindestgebot wollte keiner der rund 60 Neugierigen im Saal die Hand heben. Neben dem denkmalgeschützten ehemaligen Gasthof wird auch das Haus Kirchstraße 13 den Eigentümer wechseln; es wurde mitversteigert.

Aber immerhin – der traditionsreiche Treffpunkt im Ort wurde erfolgreich an den Mann oder die Frau gebracht. Es war bereits der zweite Anlauf zum Verkauf, dieses Mal bei einem anderen Auktionshaus als noch im März. In diesem Herbst hatte sich jetzt immerhin im Vorfeld ein Bieter gemeldet, der ein schriftliches Gebot abgab. Die Auktion der Karhausen AG fand statt in der Hertie School of Governance in der Berliner Friedrichstraße, schräg gegenüber von der Galeries Lafayette.

Wer beide Häuser erworben hat und was er oder sie damit vorhat, blieb indes offen – deren Identität gab das Auktionshaus nicht preis. Somit bleibt für die Groß Quenstedter nur, zu schauen, ob sich am ehemaligen Gasthof etwas tut. Zumindest das Gebäude in der Hauptstraße 65 hat eine lange Geschichte hinter sich. Erbaut laut Exposé etwa um 1603. Aktuell ist es errichtet auf Natursteinsockeln mit darüber aufsteigendem Fachwerk. Um die Jahrtausendwende wurde es umfassend saniert.

Wesentlich neuer ist das Gebäude in der Kirchstraße, das etwa im Jahr 1989 errichtet wurde. Innen ist es aber nur zum Teil ausgebaut. Geplant war ursprünglich, im alten Gebäude eine Wohnung mit 519 Quadratmetern zuzüglich 201 Quadratmetern Dachgeschoss zu bauen sowie im Neubau drei Wohnungen mit insgesamt 350 Quadratmetern. Geworden ist daraus aber nichts – nur im ersten Geschoss gibt es eine Wohnung.

Es war übrigens nicht der erste Versuch, die Immobilie an den Mann zu bringen. Im März dieses Jahres stand der „Schwarze Adler“ bereits in Berlin auf der Versteigerungsliste der Deutschen Grundstücksauktionen AG. Seinerzeit lag das Mindestgebot noch bei 125.000 Euro, zuzüglich Courtage. Für diesen Preis hatte sich kein neuer Hausherr gefunden.