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Wärmestube Hilferuf in Halberstadt erhört

Einrichtungen wie die Wärmestube in Halberstadt sind auf Unterstützer angewiesen. Einzelhändler wie Jens Föllner helfen.

Von Sabine Scholz 28.11.2017, 05:00

Halberstadt l „Teller füllen“ steht auf den großen braunen Papiertüten. Teller von Menschen, die nicht viel haben, die in schwierigen sozialen Verhältnissen stecken und auf Unterstützung angewiesen sind. Diese Aktion, die die Marktkette Rewe bundesweit jedes Jahr im November für Tafeln Deutschlands organisiert, wird auch von Kunden in Halberstadt unterstützt.

„In diesem Jahr hatten wir eine Rekordbeteiligung“, sagte Jens Föllner. Der Marktleiter begrüßte in der Klusstraße Maria Oppermann und Cathleen Brand von der Caritas, um ihnen gemeinsam mit zwei Mitarbeitern einen Teil der 94 Tüten zu übergeben, die die Kunden des Supermarktes gekauft und gespendet hatten. Der erste Schwung an Tüten war bereits zuvor an Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt Halberstadt/Quedlinburg für deren Tafel ausgegeben worden.

Weil die Wärmestube sonst von solchen großen Aktionen nicht profitierte, hatte sich die Caritas Halberstadt Anfang dieses Jahres entschlossen, Mitglied der Tafeln Deutschlands zu werden. Denn die kleine Einrichtung neben dem Franziskanerkloster versorgt bereits seit 1998 in Halberstadt bedürftige Menschen mit warmem Essen, aber auch kalten Taschen. Das sind mit Lebensmitteln gefüllte Taschen für die Woche, die gegen einen kleinen Obolus und den Nachweis der Bedürftigkeit ausgegeben werden. „Monatlich sind es zurzeit rund 500 solcher Taschen, die wir in der Wärmestube austeilen“, berichtet Maria Oppermann.

Dazu kommen um die 30 Mittagsgäste jeden Tag und rund 15, die sich schon zum Frühstück in dem Containerbau einfinden. Auch eine kleine Kleiderkammer betreibt die inzwischen von der Caritas Halberstadt getragene Einrichtung.

In die Freude über die Tütenspende mischte sich jedoch ein Wermutstropfen. „Denn“, so Maria Oppermann, „wir haben in diesem Jahr noch gar nichts zu Weihnachten. Nicht einen einzigen Adventskalender für die Kinder, keine Süßigkeiten, die wir Weihnachten ausgeben könnten.“ Im vergangenen Jahr sei man kurz vor dem Start der Adventszeit besser versorgt gewesen mit solchen Dingen. Zumindest Schokoweihnachtsmänner wird es als Weihnachtgabe zu Heiligabend geben. Jens Föllner spendete spontan 50 Euro, damit die rund 50 benötigten Schokomänner gekauft werden können.