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Weihnachtsmarkt Eins wird verkürzt, eins verlängert

Bilanz für die Weihnachtsaktionen in Halberstadt: Während auf dem Fischmarkt verlängert wurde, herrschte auf dem Domplatz Flaute.

Von Sandra Reulecke 05.01.2018, 00:01

Halberstadt l Die Eiszeit steht bevor. Nicht etwa eine Wetterkapriole, sondern ein Freizeitvergnügen. Eine 450 Quadratmeter große Eiskunstbahn, umringt von Buden und Pagoden, wird am Freitag, 26. Januar, eröffnet. 17 Tage lang erwarten die Besucher Eislaufen, Lagerfeuer und Après-Ski-Partys.

2017 gab es erstmals nach zwölf Jahren wieder eine Eisbahn in Halberstadt. „Die Resonanz war super“, berichtet Veranstalter Jens Ganso. Für die diesjährige Auflage verspricht er nicht nur mehr Schlittschuhe und Eislauf-Lernhilfen, sondern auch eine optische Überraschung. Für die stehe er derzeit in Verhandlungen, und wenn alles klappt, soll die neue Attraktion auch auf dem nächsten Weihnachtsmarkt zu finden sein.

Dieser wird vom 27. November bis zum 28. Dezember stattfinden. Noch nach Weihnachten geöffnet zu haben, habe sich als „die richtige Entscheidung“ erwiesen, zumal die vergangene Adventszeit so kurz ausfiel, berichtet der Organisator. Dabei sei die Idee spontan entstanden. „Beim Abbauen auf dem Domplatz wurde ich mehrmals von Bürgern angesprochen.“ Diese hätten Bedauern geäußert, dass der Weihnachtsmarkt so früh schließe. Mit ihren Enkeln, die erst Weihnachten zu Besuch kämen, würden sie gern auf den Markt gehen. Ganso sprach mit den Händlern, stieß bei fast allen auf positive Resonanz und auch bei den Kunden kam die Verlängerung gut an. „Gerade nachmittags war viel los.“

31 Buden und Verkaufsstände waren auf dem Fischmarkt zu finden – von Holzspielzeug über Pilzpfanne bis hin zur Kindereisenbahn. Nach derzeitigem Planungsstand werden in diesem Jahr zwei weitere Buden aufgebaut – eine mit Kartoffelpuffer und eine mit Spezialitäten aus der Region um Frankfurt.

An der Ecke Schuhstraße soll jedoch Schluss sein, der Markt wird nicht auf den Breiten Weg ausgedehnt. „Dann würde ja den Wochenmarkthändlern ihr angestammter Platz genommen werden.“

Erstmals hat sich 2017 ein Einzelhändler finanziell an dem Weihnachtsmarkt-Programm beteiligt. Dafür versperrte keine Bude den direkten Zugang zu der Parfümerie. Wie Ganso ankündigt, soll das Geschäft in diesem Jahr zusätzlich einen Torbogen zu erhalten. Der Hingucker inte­griere das Geschäft in den Weihnachtsmarkt und könne als Werbeträger genutzt werden.

Beim Programm-Ablauf soll es dagegen kaum Veränderungen geben: Die Resonanz, insbesondere für den Weihnachtsmann und seinen Elf, sei durchweg positiv gewesen. Es gibt nur ein Manko: hohe Gema-Gebühren. „Wir haben eine Rechnung über 8600 Euro erhalten, dabei gab es nur an zwölf Tagen Programm. Ich habe Widerspruch eingelegt.“

Weniger erfreulich als für den Weihnachtsmarkt fällt sein Fazit für die Domweihnacht aus. „Das erste Wochenende, zu den Weihnachtshöfen, war viel los“, sagt der Veranstalter. Danach herrschte Flaute.

Im sozialen Netzwerk Facebook beschwerten sich darüber Händler wie Besucher. Zwei Standbetreiber kündigten an, nicht wiederzukommen. Der Umsatz würde sich nicht rentieren. „Vielleicht ändern sie ihre Meinung, wenn sie erfahren, dass die Domweihnacht nur noch über drei Tage geht“, sagt Ganso. „Jahrelang wurde von Bürgern der Wunsch geäußert, dass auf dem Domplatz wieder ein Weihnachtsmarkt stattfindet. Aber wenn es nicht angenommen wird, muss man Konsequenzen ziehen.“ Die kommende Domweihnacht ist vom 30. November bis zum 2. Dezember geplant.