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Wirtschaft Nicht ins kalte Wasser geworfen

Silvio Erdmann leitet seit Jahresbeginn die Osterwiecker Wohnungsgesellschaft. Als Nachfolger von Marita Krelle-Schmidt.

Von Mario Heinicke 14.01.2018, 08:00

Osterwieck l Erdmann ist erst der dritte Geschäftsführer in der 26-jährigen Geschichte des städtischen Unternehmens. Bereits seit Oktober hat er sich in Osterwieck in die neue Aufgabe eingearbeitet. „So wurde ich nicht ins kalte Wasser geworfen. Das liegt auch am Team, das gut eingespielt ist und mich tatkräftig unterstützt.“

In seinem ersten Vierteljahr hatte der 40-Jährige zunächst eine halbe Stelle bei der Wohnungsgesellschaft, die andere Hälfte arbeitete er noch bei seinem alten Arbeitgeber, der Harzsparkasse. 20 Jahre war der gelernte Bankkaufmann bei der Kreissparkasse Wernigerode bzw. nach der Fusion der Harzsparkasse tätig. Sein Büro befand sich seit 2008 in Quedlinburg, wo er in der Kreditabteilung für die Bewertung von Immobilien zuständig war. Dafür hatte er sich in einem Studium der Betriebswirtschaft und Immobilienökonomie qualifiziert. „Ich bin der Sparkasse dankbar, dass der Wechsel nach Osterwieck so gut geklappt hat.“

Auch wenn Silvio Erdmann mit Immobilien vertraut ist, sind seine Aufgaben als Geschäftsführer doch erheblich breiter gestreut als bei der Sparkasse. „Ich wollte meinen Horizont erweitern, fand das Tätigkeitsgebiet interessant. Auch mein Alter spielt sicher eine Rolle“, nannte er Gründe für seine Bewerbung auf die öffentliche Stellenanzeige.

Dazu beigetragen haben mag sicher auch der kurze Weg zur Arbeit. Erdmann wohnt seit fast 14 Jahren in Osterwieck. Aufgewachsen war er übrigens in Benneckenstein.

Jetzt als Neuer etwa alles umzukrempeln „sehe ich keine Veranlassung. Es ist eine kleine Wohnungsgesellschaft, und sie steht gut da. Mein Ziel ist es, eine stabile Ertragslage zu erhalten.“ Anders formuliert, möglichst viele Wohnungen zu vermieten. Mit einem Leerstand von zwölf Prozent sieht es dabei verhältnismäßig gut aus. Die Wohnungsgesellschaft verfügt über etwa 380 eigene Wohnungen und verwaltet noch einmal so viele für andere Eigentümer.

Es spricht für die bisherige Arbeit des kleinen Unternehmens, dass es bei den vielen früheren Investitionen nie in finanzielle Schieflage geraten ist. Zumal es immer noch die Altschulden aus DDR-Zeiten für die einst städtischen Wohnhäuser abstottern muss. Investiert wird also mit Bedacht.

Ziel 2018 sei es, so Erdmann, an einem der beiden Wohnblöcke in der Mauerstraße Hand an Fassade und Dach anzulegen sowie innen die Geschossdecken unterm Dach zu dämmen. Auch um das Umfeld des sanierten Bunten Hofes aufzuwerten. Welcher der beiden Blöcke zuerst an der Reihe sein wird, stehe noch nicht fest.

Darüber hinaus sollen generell bei Bedarf einzelne Wohnungen zum Mieterwechsel saniert werden. Wie es auch in Vorjahren gehandhabt wurde.

Ein richtig großes Vorhaben hat die Wohnungsgesellschaft für die nächsten Jahre auf dem Plan, die Sanierung der „Tanne“. Sie hat das Gebäude von den Privateigentümern gekauft, um es nach zig vergeblichen Anläufen seit der Wende nun wirklich zu retten. Wichtig für Erdmann ist es dabei aber, dass im Ergebnis der aktuellen Planungen ein tragfähiges Finanzierungskonzept entsteht.