Neue Kontakte in die österreichische Namensvetter-Gemeinde Zwölf Langensteiner besuchen Langenstein im Harz
Halberstadt/Langenstein. Der heutige Halberstädter Ortsteil Langenstein nahm kurz nach der politischen Wende enge Beziehungen zum Partnerdorf Cappeln in Oldenburg auf. Jetzt bahnt sich eine weitere Beziehung an: "Wir haben vor vielen Jahren das Dorf Langenstein in Oberösterreich besucht und jetzt kam der Gegenbesuch", berichtet Ortschronist Siegfried Schwalbe. Weil das dortige Dorf mit seinen 2 500 Einwohnern in der Nähe des ehemaligen KZ Mauthausen liegt, sei man damals darauf gekommen.
Die 700 Kilometer Entfernung erwiesen sich jedoch als Problem für weitere Kontakte. So sei es zunächst bei Telefonaten geblieben. Die damalige Einladung von Familie Schwalbe, Langenstein im Harz zu besuchen, blieb indes bestehen. Endlich beschloss jetzt eine kleine Gruppe aus der österreichischen Siedlungsstraße "Am Hang" per Bahn nach Deutschland zu fahren. In der Straße waren Doris und Siegfried Schwalbe seit ihrem damaligen Besuch bekannt.
"Der herzliche Empfang durch eine Abordnung von Langensteinern machte uns fast sprachlos und das heißt bei uns etwas", berichtet ein Gast. Das Gepäck wurde in den Schäferhof gebracht, und sofort machte sich die Gruppe zu Fuß ein erstes Bild vom hiesigen Langenstein. Mit Doris Schwalbe und Werner Fricke als Führer erfuhren die Gäste schon in der ersten Stunde viel über das Schloss, den Schlossgarten sowie über die Nutzung des Schlosses als soziale Einrichtung.
Nach dem Abendessen trugen die Besucher ihr mitgebrachtes "Langensteiner Lied" vor. Am nächsten Morgen ging es mit den "Gästeführern" hi- nauf auf die Altenburg, wo alle einen großartigen Rundblick über das Dorf, nach Halberstadt sowie Richtung Thüringen und zum Brocken hatten. "Fasziniert lauschten wir den interessanten Erklärungen von Siegfried Schwalbe, Werner Fricke, Bernd Grammersdorf, Gunter Richter und Helmut Scholle, die uns begleiteten", so eine Österreicherin.
Über die Höhlenwohnung ging es zurück in den Ort zu den dortigen Höhlenwohnungen am Schäferberg. "Staunend standen wir vor den in den Sandstein gehauenen Wohnhöhlen und waren vom guten Zustand überrascht", heißt es im Reisebericht der Gäste. Fast im Laufschritt eilte man nach dem Mittagessen zu einem zusätzlichen Programmpunkt, zum Milchhof von Jürgen Meenken. "Wir wollten uns den Hof unbedingt ansehen, da sich keiner von uns die Dimension von rund 350 Kühen vorstellen konnte." Von Meenkens Herzlichkeit und seiner unkomplizierten Art waren die Österreicher sofort eingenommen.
Halberstadt faszinierte mit seinen Fachwerkhäusern, dem Dom und dem neuen Stadtzentrum. Leider wurde auch hier die Zeit knapp, um alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Abends traf man sich mit den Mitgliedern des Höhlenvereins zum Grillabend. "Wir danken allen Helfern für die Unterstützung", betont Organisator Siegfried Schwalbe, der sich nun auf einen Gegenbesuch im fernen Langenstein freut.