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Erntefest Großer Ansturm auf erntefrische Julinka

Bei seiner 19. Auflage des Erntefestes hatte der Heimatpflegeverein Beverspring viel historische Landwirtschaftstechnik aufgefahren.

Von Carina Bosse 17.08.2015, 01:01

Eimersleben l Tierisch waren die Stars des 19. Mäh-, Dresch- und Erntefestes des Eimersleber Heimatpflegevereins Beverspring in diesem Jahr ausgefallen. Vier weiße Kakadus der „Lips“ eroberten am Sonntagnachmittag ganz schnell das Lächeln des Publikums.

Rocco, Johnny, Cäsar und Sultan kokettierten mit dem Publikum, ließen sich streicheln oder von ihm Rechenaufgaben stellen. Die munteren Vögel konnten aber auch turnen wie kleine Weltmeister sowie allerlei Kunststückchen und Schabernack treiben.

Die Show gehörte zum kulturellen Rahmenprogramm des diesjährigen Erntefestes. Zum Auftakt hatte Pfarrerin Martina Kraft ihren Abschieds-Gottesdienst in Eimersleben gegeben. „Unter freiem Himmel und mit der alten Mühle im Hintergrund, das ist es immer etwas Besonders“, schwärmte sie im Anschluss. Ende dieser Woche wird sie nach Thüringen ziehen, wo sie eine Pfarrstelle erhalten hat.

Dann begannen die Mitglieder des Heimatpflegevereins mit der Ernte des Getreides. Sensen wurden geschwungen, Garben gebunden und auf den Wagen geladen. Dann folgte der Einsatz der ersten technischen Erntemaschinen bis hin zum modernen Mähdrescher.

Für Lothar Damaschke nahm die Erntevorführung einen nicht ganz so positiven Verlauf. Er wurde beim Einsammeln nämlich wahrscheinlich von einer aufgescheuchten Ratte in den Fuß gebissen. Er nahm das Malheur gelassen. Nicht ganz so viele Besucher wie sonst die Jahre hatten den Weg nach Eimersleben eingeschlagen. Wahrscheinlich scheuten bei drückender Hitze viele einen Besuch. Doch bei der Ernte der Kartoffeln sammelt sich schnell eine große Traube an Menschen, die beim Aufgrubbern des Erdreiches an den Pflanzen zuschauten, um sich dann mit einem Spankorb die frische Ernte aufzulesen und mit nach Hause zu nehmen. „Wir ernten in diesem Jahr Julinka, das ist eine überwiegend festkochende Erdknolle“, verriet Sabine Triebler dabei.

Kinder, die mitsammelten, wurden von Yvonne Bode mit einer Süßigkeit belohnt. Schnell waren die Spankörbe vergriffen, die für einen symbolischen Euro nach Herzenslust gefüllt werden konnten.

Da die Ernte in diesem Jahr recht üppig ausfiel, wurden die freigelegten Kartoffeln dann von Yvonne Bode noch in große Säcke gesammelt. Für das Altdeutsche Pellkartoffelessen des Vereins im Oktober werden die tollen Knollen schließlich auch noch benötigt. Dafür standen aber auch nach dem Ansturm noch zwei Reihen, die später abgeerntet werden können.

Überall auf dem Sportplatz an der Bundesstraße 1 waren historische Arbeitsgeräte zur Ackerbewirtschaftung und jede Menge alter Zugmaschinen und anderer Gefährte verteilt, die man in aller Ruhe besichtigen konnte.

Mittendrin hatten die Kinder die Möglichkeit, Fußball zu spielen oder auf einer Hüpfburg der Sportjugend des Landkreises herumzutollen. Der Förderverein der Eimersleben Kindertagesstätte Teichwichtel hatte einen Spielzeug-Flohmarkt auf die Beine gestellt.

Eine ganze Breite an Rassen und Farbschlägen präsentierten die Zuchtfreunde des Rassekaninchenzuchtvereins Alleringersleben. Sie hatten eine Auswahl ihres flauschigen Nachwuchses mitgebracht, um sie in einer Tischbewertung schon einmal unter die Lupe nehmen zu lassen.