Europa mitten in Erxleben

Erxleben l Mit etwas mehr als 10 Millionen Quadratkilometern Fläche liegt Europa auf der eurasischen Landplatte der Erde. Die Umrisse des Kontinents sind charakteristisch mit dem italienischen Stiefel im Süden, der Inseln Britanniens und Irlands im Westen sowie dem skandinavischen Tiger im Norden.

Diese Silhouette auf einem zwei mal drei Meter großen Relief ist seit kurzem auf einer Hauswand mitten in Erxleben für Jedermann zu sehen, in der Heinrich-Heine-Straße.

Erschaffen oder vielmehr in wochenlanger Detailarbeit gemalt hat sie Achim Bösche aus Nordgermersleben. Der gelernte Maler ist auch ein begnadeter Zeichner. Jetzt, im Ruhestand, hat er Zeit und Lust, solche Projekte in Angriff zu nehmen. Im Haus in Erxleben wohnt sein Sohn Mario mit seiner Frau Doreen und den Kindern. „Er hatte die Idee zu diesem Motiv“, sagt Achim Bösche. Sein Sohn sei der Mann fürs Grobe, er übernehme gern die Feinarbeiten, sagt der Senior schmunzelnd.

Im sogenannten Rasterverfahren hat er die Europakarte aus einem Atlas Schritt für Schritt und maßstabgerecht auf die Fassade des Hauses übertragen.

Dabei kam zuerst das Blau für das Wasser, dann das Grün für die Landmassen. Gebirge und Flüsse wurden im Anschluss filigran hineingezeichnet. Die ganzen Farbtöne hinzubekommen, daran hat Achim Bösche recht lange getüftelt. Das Braun für die Gebirge trägt viele Nuancen bis hin zu Gelbtönen.

Mit spezieller, weißer Fassadenfarbe mit Lotuseffekt hat sich Achim Bösche immer gerade die Farbtöne kreiert, die er benötigt hat.

Jeden Vormittag nach dem Frühstück startete er in Erxleben mit seinem Werk, und zum Mittagessen war er wieder zu Hause, meinte schmunzelnd seine Frau. Das sei dann aber auch genug gewesen für einen Tag. Sechs Wochen lang zwei bis drei Stunden täglich hat der Maler gewirkt. Die Zeit und Ruhe habe er gebraucht, um seinem Hobby an der Hauswand zu frönen. Bei aller Anstrengung, das kann man Achim Bösche ansehen, war die Schaffung des Kunstwerkes auch eine Herausforderung, die ihm Spaß gemacht hat.

Das Tüpfelchen auf dem i wurde ein Pfeil im römischen Stil, der genau auf Erxleben abgeschossen worden ist.

Dieser ganz spezielle Pfeil ist einer Leidenschaft seines Sohnes geschuldet, der nämlich auf die Zeichentrickfiguren Asteriks und Obelix steht.

Die Europakarte soll übrigens nicht das erste und letzte Kunstwerk auf dem Haus der Bösches im Erxleben sein. Eine weitere Relieffläche, die dann nochmal größer ist, wartet ebenfalls noch darauf farblich gestaltet zu werden.

„Das Motiv ist auch schon bekannt, aber das wird noch nicht verraten“, sagen Achim und Mario Bösche. Davon sollen sich die Betrachter überraschen lassen, wenn es erstmal fertig ist. Im Herbst soll die neuerliche Fassadenmalerei starten.