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Verkehrssicherheit Ein Minister schwenkt die Kelle

Minister Stahlknecht hat gestern persönlich vor der Otto-Boye-Schule gestanden, um auf die Gefahren beim Thema Schulweg hinzuweisen.

Von André Ziegenmeyer 01.09.2015, 18:00

Haldensleben l „Rund 1000 Unfälle, bei denen eine Person schwer verletzt oder sogar getötet wurde, gab es in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr 2015. In 371 Fällen handelte es sich um Kinder“, erläuterte Polizeirat Jörg Kuske. „Wir tun daher alles, um Kinder zu schützen und für Gefahren zu sensibilisieren.“

Kuske ist Sachbearbeiter im sachsen-anhaltischen Ministerium für Inneres und Sport. Gemeinsam mit Minister Holger Stahlknecht, Vertretern der Polizei und der Landesverkehrswacht bezog er gestern vor der Grundschule „Otto Boye“ Aufstellung. Denn der Schuljahresbeginn spielt in punkto Sicherheit eine wichtige Rolle: „In den ersten Tagen überwachen wir den Verkehr vor Schulen besonders stark. Gerade neue Schüler sind oft unsicher“, verdeutlichte Holger Stahlknecht. Entsprechende Aktionen gab es daher zeitgleich an vielen Schulen im Bundesland. „Das ist uns eine Herzenssache. Wenn man als Polizist einen Unfall aufnimmt, bei dem ein Kind verletzt wurde, gibt es keine persönliche Schutzschicht. Es könnte ja auch das eigene Kind sein“, betonte Jörg Kuske. Doch beim Thema Sicherheit stehen nicht nur unbeteiligte Verkehrsteilnehmer im Fokus. Es geht auch um die Eltern der Kinder selbst - zum Beispiel, wenn sie auf der Straße halten, um Sohn oder Tochter direkt vor der Schule aus dem Auto zu lassen. „Wenn heute jemand im Halteverbot stehen bleibt, wollen wir ihn zunächst darauf hinweisen“, appellierte Holger Stahlknecht an die Einsicht. „Sollte dagegen jemand mit 60 durch die 30-Zone rauschen, klingelt die Kasse.“ Denn auch eine entsprechende Laser-Pistole kam gestern zum Einsatz.

Wie Joachim Albrecht, der Pressesprecher des Polizeireviers Börde, berichtete, gab es in Haldensleben in diesem Jahr bisher keine schweren Unfälle mit Kindern. Damit das so bleibt, würden aber vor allem die Regionalbereichsbeamten in den nächsten Wochen an Schulen so viel Präsenz wie möglich zeigen. „Darüber hinaus gibt es schon in Kindertagesstätten präventive Angebote“, sagte Albrecht. In Absprache mit den Unternehmen seien sogar die Schulbusse auf ihre Sicherheit hin überprüft worden. „Gravierende Mängel haben wir dabei nicht gefunden. Kleinigkeiten wurden sofort behoben.“

Auch Jörg Kuske hatte gute Nachrichten zu vermelden: „Im Vergleich der letzten Jahre sinken die Unfallzahlen. Wir gehen deshalb davon aus, dass diese Aktion tatsächlich einen praktischen Effekt hat und Leben rettet.“