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Einweihung Verkehrsminister gibt Straße frei

Nach über 23 Jahren ist das stetige Ringen der Bebertaler Bürger um eine Umgehungsstraße erfolgreich zu Ende gegangen.

Von Detlef Eicke 15.09.2015, 01:01

Bebertal l Der feierliche Scherenschnitt an der Ortsumgehungsstraße B 246 n war am 14. September der Schlussakkord. Ab sofort rollt der Verkehr zwischen der Autobahn A 2 und der Bundesstraße B 71 bei Haldensleben nördlich an Bebertal, mit einem herrlichen Blick auf die Veltheimsburg und den ehrwürdigen Landratsturm, vorbei.

„Mit diesem Großprojekt haben wir einen weiteren wichtigen Schritt für die Verbesserung unserer Infrastruktur getan“, betonte Steffi Trittel, die Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Hohe Börde. Mit der Bebertaler Ortsumgehung werde das Leben auf dem Lande attraktiver für alle Generationen und sicherer für die Schulkinder. Bei der letzten Verkehrszählung war eine Belastung mit 6000 Fahrzeugen pro Tag ermittelt worden. Vor allem der Schwerlastverkehr machte der sehr engen und kurvenreichen Ortsdurchfahrt arg zu schaffen.

Die Bürgermeisterin ergänzte: „Das nächste Großprojekt wirft bereits seine Schatten voraus. Mit dem angestrebten Neubau der Hermsdorfer Grundschule wollen wir am anderen Ende der Gemeinde einen weiteren Anker für die Zukunftssicherung unserer Gemeinde festmachen. Und wir hoffen, wie in Bebertal, auch in Hermsdorf auf die Unterstützung von Bund und Land. Wir blicken optimistisch vor-aus. Die Vergangenheit hat bewiesen: Wer sich rechtzeitig bewegt, Vorbereitungen trifft, Mut besitzt und Visionen hat, der wird belohnt. Dieser freudige Tag heute ist so möglich geworden.“

Steffi Trittel dankte dem Bund und dem Land, die das herbei gesehnte Straßenbauprojekt umgesetzt haben. Die Gemeinde ihrerseits hatte dafür ihre Hausaufgaben bereits im Jahr 2000 erledigt und Baurecht geschaffen. Mit Unterstützung der bereits Anfang der 1990-er Jahre gegründeten Bürgerinitiative für die Umgehungsstraße – mit Manfred Bethge an der Spitze – wurde das Projekt angeschoben. Dank der Übernahme der Planungskosten durch den Betreiber des Hartgesteinstagebaus im Ortsteil Dönstedt (früher Haniel, heute NNG; Betriebsleiter Uwe Werner) wurde im Rahmen des Bebauungsplanes jenes Baurecht geschaffen, auf die Jahre später die Landesstraßenbaubehörde im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland zurückgreifen konnte. Denn: Als sich auf Bundesebene in den Jahren 2011/12 finanzielle Spielräume im Rahmen von Konjunkturprogrammen ergaben, hatten jene Straßenverkehrsprojekte gute Karten, für die bereits Baurecht bestand.

Bereits am 4. September 2013 konnte der symbolische erste Spatenstich vollzogen werden. Zunächst waren die Brückenbauwerke errichtet worden. Mitte 2014 folgte dann der eigentliche Straßenbau. Die Bundesrepublik Deutschland hat für den Bau der 4,8 Kilometer langen Umgehungsstraße 12,54 Millionen Euro investiert. „Damit sind die Zeiten endgültig vorbei, in denen sich die Lkw auf der vielbefahrenen Straße durch den Ort gequält haben“, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). Die neue Ortsumfahrung werde eine deutliche Entlastung für die Bürger von Bebertal mit sich bringen. „Von weniger Lärm und Erschütterungen, dafür aber mehr Sicherheit profitieren Kraftfahrer und Anwohner gleichermaßen“, fügte Webel hinzu. Für das Jahr 2025 werde damit gerechnet, dass täglich knapp 6000 Fahrzeuge auf der Ortsumfahrung unterwegs sind, erklärte der Verkehrsminister. „Rund 1000 Fahrzeuge davon werden voraussichtlich Lkw sein, die nun nicht mehr durch Bebertal fahren“, hob er noch einmal hervor.