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Flüchtlinge Block am Bahnhof rückt in Fokus

Die Schäden am Wohnblock am Flechtinger Bahnhof sind groß. Dennoch prüft ihn der Landkreis als mögliche Asylunterkunft.

Von Carina Bosse 21.09.2015, 01:01

Flechtingen l Täglich drängen tausende Flüchtlinge aus krisengeschüttelten Regionen nach Deutschland, die Nachrichten sind voll davon. Um diesen Strom von hilfesuchenden Menschen zu bewältigen, sucht der Landkreis Börde immer dringender nach Unterkünften. „Die Lage wird immer dramatischer“, formulierte es Flechtingens Bürgermeister Dieter Schwarz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Und damit brachte der Kreis wieder den 50-WE-Block am Flechtinger Bahnhof ins Spiel, ebenso wie die leerstehende Schule in Behnsdorf.

Ob und wie diese Objekte hergerichtet werden können, um den Asylbewerbern vor dem Winter feste Unterkünfte außerhalb der Zentralen Anlaufstellen zur Verfügung stellen zu können, ist derzeit noch offen, aber geprüft wird praktisch jede noch so kleine Möglichkeit.

Eine Zwei-Raum- und neun Drei-Raum-Wohnungen pro Eingang stünden am Flechtinger Bahnhof zur Verfügung. Allerdings: Der 1995 sanierte Wohnblock ist vollkommen zerstört. „Die Vandalismusschäden sind enorm“, sagte Dieter Schwarz. Der Sanierungsbedarf pro Wohnung liege durchschnittlich bei 12 700 Euro, hatten erste Schätzungen ergeben. Hochgerechnet also mehr als eine halbe Millionen Euro wären zu investieren.

Der Gemeinde stehen demnach mehrere Varianten der Machbarkeit vor Augen. Sie könnte den Block am Flechtinger Bahnhof an den Kreis veräußern und hätte dann mit den weiteren Arbeiten und Kosten nichts mehr zu schaffen. Ein Betreiber könnte den Neubaublock bewirtschaften.

Mit einer Teilinvestition seitens der Gemeinde und einem privaten Betreiber blieben der Gemeinde entsprechende Mieteinnahmen.

Ein Betreiber könnte aber auch alle anfallenden Aufgaben erledigen und den Block zu gegebener Zeit an die Gemeinde zurückgeben, wenn kein Bedarf mehr besteht.

„Ich denke, dass wir alle die Bereitschaft haben zu helfen“, meinte das Gemeindeoberhaupt. In der Gemeinde sollte eine Willkommenskultur erarbeitet werden. Wie und in welcher Form, das soll unter anderem in einer großen Runde mit Vereinen und Institutionen aus der Gemeinde besprochen werden. „Wenn es soweit ist, dass die ersten Flüchtlinge Einzug halten, sollten wir vorbereitet sein“, so Dieter Schwarz. Welche Möglichkeiten der Integration es gibt, sollte dann feststehen.