Chor nimmt Proben wieder auf

Alleringersleben l Nach rund einjähriger Gesangs-Zwangspause trällern sie wieder in den schönsten Tönen, die Allertaler Musici.

Weil ihr bisheriger musikalischer Leiter Reiner Herr sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Chorleben zurückgezogen hatte, stand der gemischte Chor aus dem Allertal ohne Leiter da und damit vor dem Aus. Alles Suchen half nichts, ein passender Lehrer konnte nicht gefunden werden.

Bis jetzt! Seit September gibt es eine Neue, Tereza Dubnytska heißt sie, ist 38 Jahre jung und stammt ursprünglich aus der Ukraine. Sie ist studierte Musikpädagogin und seit sechs Jahren in Deutschland, arbeitet im Bereich der Integration und mit Kindern. Gesang gehört für sie zum Leben einfach dazu.

Sie spricht nicht ganz akzentfrei, aber sehr gutes Deutsch. Vor allem verfügt sie aber über jede Menge Temperament und Ehrgeiz.

Genau diese Mischung brauchen und wollen die „Allertaler Musici“. Der Kontakt kam über die Volkssolidarität zustande, denn seit einem Jahr leitet Tereza Dubnytska den Kammerchor der Volkssolidarität in Magdeburg.

Bei einem Chortreffen hatten die Allertaler Musici ihr Dilemma geschildert, die Volkssolidarität stellte den Kontakt her. Einfach ist das nicht, denn zu den Proben in Alleringersleben reist Tereza Dubnytska mit dem Zug an, wird von einem Chormitglied im benachbarten Marienborn abgeholt und dann zum Proben gebracht. Die Chorproben werden also zu langen Abenden für Tereza Dubnytska, schließlich muss sie auch mit dem Zug wieder nach Hause fahren.

„Wir sind froh, dass wir Tereza gefunden haben. Die Chemie stimmt einfach.“

Chorsängerin Steffi Homann

„Die Stimmen hier sind viel jünger als bei meinem Kammerchor“, erzählt die Magdeburgerin, die ihrer Mutter nach Deutschland gefolgt war. Das gefalle ihr sehr gut, auch seien die Sängerinnen und Sänger sehr aufgeschlossen, offen für Neues und stets bereit, aus allem das Beste zu machen. „Wir sind einfach auf einer Wellenlänge, was die Chorarbeit unglaublich leicht macht und mit Spaß erfüllt“, sagt Tereza Dubnytska. Dafür nimmt sie auch die Fahrerei in Kauf, die sie von Magdeburg in die Provinz führt.

Die ersten Übungen des Abends sind dem Aufwärmen der Stimme gewidmet. Immer wieder wird ein und dasselbe geübt. Und dann geht es an ein nicht alltägliches Gesangsstück für die Allertaler Musici. Denn für eine Hochzeit des Sohnes eines Chormitgliedes wird auf speziellen Wunsch „An Tagen wie diesen“ geübt.

Ansonsten stehen vor allem Volks- und Heimatlieder im umfangreichen Repertoire des Chores.

„Wir sind froh, dass wir Tereza gefunden haben. Sie ist engagiert, treibt uns an, die Chemie stimmt einfach“, sagt stellvertretend für alle Sänger Steffi Homann. Lange hatten sie und die anderen gehofft und gesucht, um das Chorleben wieder aufleben zu lassen.

Denn sie alle verbindet die Liebe zum Gesang, zur Musik und zur geselligen Runde im Chorverband.

Derzeit wird auch schon an Weihnachtsliedern geprobt, denn in der Adventszeit ist geplant, dass der Chor einige Auftritte absolviert.