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Kataster „Stadtplan“ für Bauwillige

Bauwillige könnten es in Haldensleben in Zukunft leichter haben. Die Stadtverwaltung plant, ein Baulandkataster anzulegen.

Von Jens Kusian 27.10.2015, 00:01

Haldensleben l Die Nachfrage nach Bauplätzen für Eigenheime ist in Haldensleben ungebrochen groß. Allerdings ist die Zahl der Baugebiete in der Kreisstadt recht übersichtlich. Lediglich fünf zählt die Stadt auf ihrer Internetseite auf: An der Freischützwanne, Am Klingteich, Kleine Schützenstraße sowie an der Bornschen Straße die Baugebiete Sonnenhauspark und Bergschlösschen.

Dazu kommen noch freie Plätze am Stadtpark sowie am Bebergrund in Althaldensleben. Und auch in Satuelle wird Bauland angeboten. Ein weiteres Baugebiet soll an der Werderstraße entstehen.

Doch in Haldensleben scheint noch viel mehr Bauland-Potenzial zu schlummern. Das könnte aus seinem Dornröschenschlaf geholt werden – mit einem Baulandkataster. Dazu hat Holger Waldmann, Leiter der Abteilung Hoch- und Tiefbau im Bauamt der Stadtverwaltung, recherchiert und seine Ergebnisse den Mitgliedern des Bauausschusses vorgestellt. So gebe es nicht viele Kommunen, die solch ein Baulandkataster führen, macht er deutlich. Städte wie Braunschweig, Weimar, Jena oder Coburg hätten jedoch ein solches Kataster erstellt. „Dort habe ich auch direkt nachfragen können“, sagt Waldmann-

Die Wege, ein Baulandkataster zu erstellen, seien verschieden. „Die einen Kommunen haben Büros hinzugezogen, andere wie beispielsweise Braunschweig haben es selbst erarbeitet“, berichtet der Abteilungsleiter. Je nach Größe der Kommune – und der sich daraus ergebenden Anzahl der aufzuführenden Flächen – habe der Erarbeitungszeitraum ein bis drei Jahre betragen, so Waldmann weiter.

Etwa 40 000 Euro würden anfallen, sollte ein externes Büro das Baulandkataster für die Stadt Haldensleben und die Ortsteile erstellen. „Wir allein können diese Arbeit im Haus nicht leisten“, ist Waldmann überzeugt. Einfacher sehe es dagegen bei der Fortschreibung des Katasters aus, das könne über das Bauamt laufen, meint er. Für ihn liegen die Vorteile eines solchen Katasters klar auf der Hand. „Damit haben wir einen kompletten Überblick über mögliche Baugrundstücke. Das hätte eine gute Außenwirkung für Haldensleben, wenn Bauwillige auf einem Blick erkennen können, wo es Bauland gibt. Und es ist ein gutes Instrument für weitere städtische Planungen“, zählt er auf.

Erfasst werden sollen in dem Kataster Grundstücke in Privatbesitz, die eine Bebauung zulassen würden, erklärt Waldmann. „Das heißt aber, dass nur die Aussage getroffen wird, dass es sich dabei um ein mögliches Baugrundstück handelt. Ob es auch wirklich bebaubar wird, darüber gibt es im Kataster aber keine Auskunft“, hakt Günter Dannenberg (SPD) nach. Es werde Abstufungen geben, was bebaut werden kann und was nicht, versichert Waldmann. Mehr allerdings wird aus dem Kataster nicht zu erfahren sein. Das sei schon allein dem Datenschutz geschuldet. Ebenso wenig wird ersichtlich sein, ob das eingezeichnete Bauland auch zum Verkauf steht. Es soll lediglich eine Übersicht gegeben werden, wo eine Bebauung überhaupt möglich wäre.

„Wir sind als Stadt gefordert, dass wir in Haldensleben mehr Bauflächen ausweisen. Mit diesem Kataster bekommen wir wichtige Informationen für die weitere Stadtplanung“, befürwortet Bürgermeisterin Regina Blenkle (FUWG) die Erstellung eines Baulandkatasters. Auch die Mitglieder des Bauausschusses stehen dem Vorhaben positiv gegenüber.

Fraglich ist allerdings, wann die Umsetzung erfolgen soll. Dafür gibt es noch keinen Zeitplan. Zudem ist die Erstellung des Katasters erst möglich, wenn auch die entsprechenden Mittel im Stadthaushalt eingestellt sind.