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Hohe Börde Flüchtlingshilfe formiert sich weiter

Derzeit leben 45 Flüchtlinge in der Hohen Börde. Zahlreiche Menschen wollen ihnen helfen. So formiert sich die Flüchtlingshilfe in der Hohen Börde weiter.

28.11.2015, 10:00

Hohe Börde (car) l Die Groß Santersleber sind bereits offen auf die neuen Einwohner der Ortschaft zugegangen. Vertreter der Kirchengemeinde und des örtlichen Fördervereins überreichten Bettwäsche an die Flüchtlinge, die jetzt seit etwa vier und zwei Wochen hier ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben.

Die Kirchengemeinde hatte das Geld während eines Vortrages zum Thema „70 Jahre Frieden in Groß Santersleben“ als Spenden erhalten. Magdalene Freytag, Tochter des ehemaligen Pfarrers, war Referentin an diesem Abend und legte Wert darauf, dass das Geld den Flüchtlingen zugutekommt. Der Förderverein stockte die Finanzen zum Bettwäschekauf noch auf. „Wir haben Vorstellungen, die beiden Familien in das Dorfleben zu integrieren, die erste Einladung haben wir zum Weihnachtsmarkt ausgesprochen“, erklärte Ortsbürgermeister Ulrich Schardt.

Unterdessen formiert sich die Flüchtlingshilfe in der Hohen Börde weiter. In einem „Café Flüchtlingshilfe“ tauschten sich am Mittwoch auf dem Gut Glüsig freiwillige Helfer mit haupt- und ehrenamtlichen Akteuren aller Ebenen über den Stand und die Verbesserung der Betreuung aus. Derartige Treffen sollen fortan regelmäßig stattfinden. Parallel zur Optimierung dieser Netzwerkarbeit bereitet die Gemeinde Hohe Börde derweil ein Integrationskonzept vor. Dazu gehört auch ein Einsatzplan für plötzlich auftretende Ereignisse.

Entgegen aller Gerüchte und Behauptungen – vor allem in den sozialen Netzwerken – bestätigten Vertreter des Fachdienstes Migration vom Landkreis Börde, dass es aktuell keine Pläne für die Errichtung einer Sammelunterkunft in der Hohen Börde gibt. Der Landkreis ist hauptverantwortlich für die Unterbringung der Flüchtlinge. „Die Gemeinde Hohe Börde bemüht sich ihrerseits eng mit dem Fachdienst Migration und den hauptamtlichen Mitarbeitern des DRK zusammenzuarbeiten. Das trägt zunehmend Früchte. Der Austausch wird trotz der bis an ihre Belastungsgrenze gehenden Mitarbeiter des Landkreises und des DRK intensiver und schneller“, teilte der Rathaussprecher Maik Schulz mit.

Thema der Gesprächsrunde in Glüsig war unter anderem eine Koordination der Angebote sämtlicher Akteure. Freiwillige äußerten ihre Hilfsangebote und Vorstellungen. Die bereits direkt in die Flüchtlingsarbeit einbezogenen Akteure – insbesondere die in der Hohen Börde aktiven Koordinatoren und Sozialarbeiter des DRK – berichteten von ihren Erfahrungen, von sich bewährenden Strukturen, aber auch von ermittelten Defiziten und Bedarfen im Betreuungsalltag.

Für die Einbindung der vielen ehrenamtlichen Helfer wird Julia Tecklenborg, die Koordinatorin des Freiwilligen-Netzwerks „Engagement-Drehscheibe Hohe Börde“ künftig die Schaltstelle im Gemeindegebiet sein. Sie ist erster Ansprechpartner, an den sich freiwillige Helfer wenden können.

Angestrebt ist, möglichst schnell Beschäftigungsangebote für die Flüchtlinge zu schaffen – sei es in Vereinen, Feuerwehren, bei Praktika in Unternehmen oder in der Gemeinde. Größte Probleme dabei sind oft noch zu klärende rechtliche Grundlagen sowie der Transport der Flüchtlinge.

Kontakt für Freiwillige: Julia Tecklenborg, Telefon: 0176/99 50 85 27