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Süplinger Narrenbund Mit Hörnerhelm und Zaubertrank

Musik, Tanz und Akrobatik: Mit einem vierstündigen Programm hat der Süplinger Narrenbund den Reigen der Prunksitzungen eröffnet.

Von André Ziegenmeyer 18.01.2016, 00:01

Süplingen l „Es geht ein Ruf wie Donnerhall: In Süplingen ist Karneval“, erklärte Zeremonienmeister Matthias Bünsch zu Beginn. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Der Dorfkrug war am Sonnabend fest in Narrenhand. In prächtigen Kostümen bevölkerten Wikinger, Vampire, Teufel und Harlekine den Saal. Dabei wurde ihnen allerhand geboten. Schließlich war es die erste Prunksitzung der 46. Session.

Unter großem Jubel zogen zunächst die Prinzengarde und der Elferrat ein. Dann hatte das Prinzenpaar seinen großen Auftritt. „Als Prinzessin Melanie und Prinz Alexander nehmen wir mit euch den Laden auseinander“, verkündete seine Tollität. „Auf Bütt und Tanz sind wir gespannt, entführen euch ins Narrenland“, ergänzte die Prinzessin. Dann wurde die Kussfreiheit eröffnet.

Als Erstes präsentierte die Prinzengarde zur Musik von „Lord of the dance“ ihren Gardemarsch. Zur Belohnung für den fulminanten Auftritt gab es gleich die erste Rakete des Abends. Anschließend versetzte Jens Volkmann mit seinem Mottolied den Saal in Stimmung. Die Moderation übernahm Wiebke Böhnisch-Ahrend. Auch die Knappen als fleißige Helfer kamen nicht zu kurz. Zu den Klängen des Narrhallamarsches wurden sie auf die Bühne gebeten und dem Publikum präsentiert.

In Blaumännern und schwer beladen mit Werkzeug eroberten die Süplinger Tanzraketen das Parkett. Zu einem bunten Medley, unter anderem bestehend aus „Bruttosozialprodukt“ von Geier Sturzflug und „Presslufthammer-B-B-B-Bernhard“ von Torfrock, wirbelten sie durch den Saal und versetzten das Publikum in Begeisterung. Dann wurde es urig. Mit Met-Hörnern und Helmen rückten die Nordmänner ein. Denn die „7 KW vom SNB“ hatten sich für ihren ersten Auftritt in waschechte Wikinger verwandelt. Später kehrten sie in original bayerischer Tracht zurück, um der „Fischerin vom Bodensee“ zu huldigen. Zu diesem Zeitpunkt tanzten die ersten Gäste bereits auf ihren Stühlen.

Vom Hohen Norden ging es in die Weiten der amerikanischen Prärie. Unter leichten Anleihen an den Film „Der Schuh des Manitu“ legten die Showtänzer eine mitreißende Wildwest-Show hin. Nächste Station des rasanten Programms war Gallien. Die Turner des SMTV 1810 schlüpften in die Rollen von Asterix, Obelix und Co. Da die Römer die Nase voll davon hatten, ständig verhauen zu werden, stellten sie Miraculix eine Falle. Der Druide sollte ihnen einen eigenen Zaubertrank brauen. Dummerweise verirrte sich eine großzügige Portion von „Christels Mett“ unter die Zutaten – was nicht ganz zum gewünschten Ergebnis führte.

Einen Blick in die Tiefen der russischen Seele gewährten die Mitglieder des Männerballetts. In zauberhaften Kostümen schwebten sie herein – um sich Stück für Stück ihrer Trachtenkleidung zu entledigen. „Wenn sie sich schon immer gefragt haben, was eine Matroschka drunter trägt: Jetzt wissen sie es“, so Wiebke Böhnisch-Ahrend. In schwarz-weißen Kostümen und mit sichtlichem Spaß sorgten die „Crazies“ für einen weiteren Höhepunkt des Programms.

Direkt aus dem Krankenhaus und mit einem frisch eingegipsten Arm trat „der Student“ in die Bütt. Mit viel Humor berichtete er von Begegnungen mit jungen Studentinnen und alten Professoren, von Genussmitteln und kuriosen Nebenjobs.

Die „Funken“ brachten mit einem furiosen Auftritt in Rockabilly-Kleidern den Saal zum Beben. Als Strafgefangene verkleidet legte die Spaßbatterie unter anderem den „Jailhouse Rock“ aufs Parkett. Dirk Hebecker berichtete als „Bauer von der Heinrichshöhe“ von den Abenteuern einer entflohenen Schlachte-Sau und den unfreiwilligen Wirren eines FKK-Urlaubs, bevor die „Fantastischen 6“ das Publikum zu einem Ausflug auf die Reeperbahn mitnahmen.

Eine musikalische Zeitreise hielt die Hitparade parat. Von ABBA über Aqua, Depeche Mode, Guns N‘ Roses und Motörhead gaben sich musikalische Sternstunden und Kuriositäten von den 1970ern bis heute die Klinke in die Hand. Ein Großteil des Publikums konnte sich nicht mehr auf den Plätzen halten und zog in einer Polonaise durch den Saal – ein abwechslungsreicher Programmpunkt, den nur noch das Finale überbieten konnte.

Für die musikalische Begleitung der Prunksitzung sorgte in bewährter Manier die Hausband „Die vier lustigen Fünf“.