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Stadtjubiläum Archiv offenbart seine Schätze

Mit einer Ausstellung beteiligt sich das Stadtarchiv am Jubiläumsjahr. Gezeigt werden ausgewählte Schätze der Stadtgeschichte.

Von André Ziegenmeyer 23.01.2016, 00:01

Haldensleben l „In Namen der heiligen ungeteilten Dreieinigkeit, Otto von Gottes Gnaden Römischer Kaiser“: Mit diesen Worten tritt Haldensleben aus dem Dunkel der Geschichte hervor. Sie bilden die Grundlage für die 1050-Jahr-Feier der Stadt, die 2016 begangen wird. Es handelt sich um den Beginn einer Urkunde Kaiser Ottos I. vom 23. Mai 966. In ihr wird Haldensleben zum ersten Mal erwähnt.

Gleichzeitig sind diese Worte Bestandteil der neuen Ausstellung des Kreis- und Stadtarchives Haldensleben. „Ein Archiv ist das Gedächtnis einer Stadt. Das Haldensleber Kreis- und Stadtarchiv möchte in einer Ausstellung zum 1050-jährigen Stadtjubiläum ein paar ausgewählte Schätze der Stadtgeschichte präsentieren. Darunter wertvolle Urkunden, die ältesten Akten, Fotos, historische Zeitungen und vieles mehr“, verrät Sandra Luthe. Sie ist die Leiterin des Archives.

Einige der Exponate werden zum ersten Mal zu sehen sein. Bisher verbrachten sie ihr Dasein im gut gehüteten Fundus des Archivs. Mitunter sind sie hunderte von Jahren alt.

Dazu gehört beispielsweise eine Urkunde aus dem Jahr 1224. Mit ihr spricht Erzbischof Albrecht von Magdeburg den Haldensleber erneut ihr Stadtrecht zu. Auf die Besucher warten auch Stadtbücher, die voraussichtlich bis auf das Jahr 1255 zurückgehen und damit zu den ältesten der Region gehören, sowie Bürgermatrikel, Feuerordnungen, Plakate oder Postkarten. Auch das älteste Stadtsiegel aus dem Jahr 1331, die erste Haldensleber Zeitung von 1819 sowie Geburtenregister gehören zum Bestand.

„Auf diese Weise möchten wir die Bandbreite des Archivs vorstellen. Wir wollen zeigen, was die Menschen bei uns alles sehen und entdecken können“, erläutert Sandra Luthe. Gleichzeitig macht die Ausstellung deutlich, wie Geschichtsschreibung funktioniert. Sie bietet nicht fertige Zusammenfassungen, sondern die ursprünglichen Quellen, aus denen Historiker wie bei Mosaiksteinchen nach und nach ein Bild zusammensetzen.

Bei der genannten Urkunde Ottos I. gilt in dieser Hinsicht jedoch eine Einschränkung. Das Original ging im Lauf der Jahrhunderte verloren. Erhalten ist nur eine beglaubigte Abschrift aus dem Jahr 1295. Diese ist im Besitz des Landesarchives Sachsen-Anhalt.

Allerdings wurde dem Haldensleber Kreis- und Stadtarchiv für die Ausstellung eine Reproduktion zur Verfügung gestellt.

Zu sehen sein wird die Ausstellung mit dem Titel „1050 Jahre Haldensleben im Archiv“ ab dem 6. März. Mit diesem Datum hat es eine doppelte Bewandtnis. Zum einen handelt es sich um den bundesweit stattfindenden Tag der Archive. Zum anderen gibt es am Tag zuvor in der Kulturfabrik eine Veranstaltung zum 1000. Stadtgeburtstag im Jahr 1966. Auf diese Weise wird an einem Wochenende vom vergangenen zum aktuellen Jubiläum übergeleitet. Laut Sandra Luthe eine gute Gelegenheit, um in die passende Stimmung für das gesamte Festjahr zum kommen.

Voraussichtlich bis zum 12. Februar ist im Kreis- und Stadtarchiv noch die Ausstellung „Von Kaufhalle, Konsum und HO“ zu sehen. Im Mittelpunkt stehen Haldenslebens Läden zur DDR-Zeit. Neugierige sollten sich sputen.