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Empfang Mögen die Feierlichkeiten beginnen

Beim Haldensleber Neujahrsempfang hat Bürgermeisterin Regina Blenkle das Jubiläumsjahr zum Stadtgeburtstag eröffnet.

Von Jens Kusian 01.02.2016, 00:01

Haldensleben l „Ich bin angetreten, etwas in unserer Stadt zu verändern“, sagt Bürgermeisterin Regina Blenkle während des Neujahrsempfangs der Stadt Haldensleben. Das setzt sie auch bei der traditionellen Veranstaltung um. Denn zum ersten Mal ist das Mehrgenerationenhaus EHFA Gastgeber für den Neujahrsempfang, zahlreiche Gäste aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Wirtschaft und Gesellschaft sind der Einladung in die Gröperstraße gefolgt.

Ebenfalls neu: Das Rolandschwert, das in den vergangenen Jahren beim Jahresempfang für herausragende Leistungen zum Wohle der Stadt in den Bereichen Kultur, Wirtschaft oder Soziales verliehen wird, findet in diesem Jahr keinen neuen Träger.

Dafür findet die Bürgermeisterin in ihrer Ansprache deutliche Worte: Die Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Ortsumgehung B245n und dem Tunnel, ein in ihrer Amtszeit abgesagtes Wirtschaftstreffen und eine „gewisse Turbulenz im Stadtrat“ – damit müsse Schluss sein. „So etwas schadet unserer Stadt, dem Haldensleber Wirtschaftsstandort und trägt nicht zum besseren Ruf der Politik in unserer Stadt bei.“

Doch das Thema Ortsumgehung und Tunnel seien im Fluss, mit der Wirtschaft hoffe sie wieder ins Gespräch und zu einem konstruktiven Miteinander zu kommen. „Turbulente Sitzungen im Stadtrat haben ja einen gewissen Charme, solange diese von Sachlichkeit und von gegenseitiger Achtung geprägt werden. Dazu werde ich sicherlich mit den Fraktionsvorsitzenden in den nächsten geplanten Zusammenkünften einige Runden zu drehen haben“, ist Regina Blenkle überzeugt.

Genauso wie jeder von ihr Korrektheit und die Einhaltung von Recht und Gesetz erwarte und fordere, so erwarte sie es ebenfalls von ihren Mitarbeitern, von jedem Stadtrat, jedem Unternehmer und jedem Bürger. „Es geht um Prioritätensetzung, um Innovation, um Transparenz, um Beständigkeit, schlichtweg und schlussendlich um vertrauensvolle Zusammenarbeit nach inhaltsschwerem Diskurs“, unterstreicht sie.

Dass in Haldensleben längst nicht alles im Lot sei, das sei auch außerhalb der Stadtgrenzen nicht unbemerkt geblieben, macht Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht deutlich. „Ich habe Haldensleben immer als eine Perle in Sachsen-Anhalt gesehen. Auf die Stadt wurde im Land gehört. Doch ich nehme erste Risse in diesem Bild wahr“, warnt der Minister. Der Weg von der Spitze nach unten sei schneller als umgekehrt, und Haldensleben könnte abrutschen, sieht er die Gefahr. „Jeder versucht das Amt, das ihm auf Zeit gegeben wurde, so gut wie möglich auszufüllen. Daher kann ich nur jedem raten, was er tut, klug zu tun. Und zu bedenken, was er sagt und tut! Das gilt für alle Menschen zum Wohle der Stadt“, findet er deutliche Worte.

Und noch etwas ist neu beim diesjährigen Empfang: Die Kleider des Haldensleber Rolands. Yves Rösener zeigt sich zum Jubiläum „1050 Jahre Haldensleben“ nämlich nun in den Stadtfarben blau und gelb. Die „Modenschau“ nimmt Regina Blenkle zum Anlass, offiziell die Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum zu eröffnen.

In diesem Sinne sorgen auch die Magdeburger „Kugelblitze“ für Unterhaltung. Sie stellen einen Auszug aus ihrem Programm „Wer kommt, bleibt“ vor, das sie extra zum Stadtjubiläum aufgelegt haben. Premiere feiert es am 19. Februar in der Kulturfabrik, und die Kabarettisten sparen dabei nicht mit frechen Seitenhieben. Die bekommt beim Empfang auch die Bürgermeisterin zu spüren.