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Ortsumgehung Kein Tempo 30, dafür Sanierung

Die Bürgerinitiative „Pro B245n + Tunnel“ macht sich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Gerikestraße stark.

Von Jens Kusian 04.02.2016, 00:01

Haldensleben l Die Vorbereitungen für den Bau der Haldensleber Ortsumgehung B245n sind im Fluss. Die Planung für den veränderten Trassenverlauf, die wegen der Expansion von IFA Rotorion nötig und von der Stadt Haldensleben erstellt wurde, sei dem Bundesverkehrsministerium vorgelegt worden, nennt Peter Mennicke, Pressereferent im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, den aktuellen Stand der Dinge. Nun werde auf den „Gesehen“-Vermerk der Bundesbehörde gewartet. „Parallel dazu erfolgt die weitere Vorbereitung des Baurechtsverfahrens, um hier keine Verzögerung zuzulassen“, so Mennicke weiter.

Allerdings muss die Stadt Haldensleben noch einige Hausaufgaben erledigen. „Zur Einleitung des 2. Planänderungsverfahrens (Trassenverlegung – Anm.d.Red.) sind noch Hinweise der Planfeststellungsbehörde zu den Antragsunterlagen aufzugreifen und in diese einzuarbeiten. Die Arbeiten dauern noch an. Nach unserem Kenntnisstand besteht seitens der Stadt Haldensleben die Zielstellung, die Arbeiten noch im I. Quartal 2016 abzuschließen, so dass dann die weiteren Schritte zur formellen Einleitung des Änderungsverfahrens erfolgen können“, erklärt Mennicke.

Die öffentliche Auslegung des Plans für die B245n soll nach Aussage des stellvertretenden Haldensleber Bauamtsleiters Holger Waldmann Ende März erfolgen. „Wir arbeiten derzeit noch an einer Umweltverträglichkeitsstudie“, erklärt er.

Parallel dazu werde in Abstimmung mit der Deutschen Bahn an der Überarbeitung der Eisenbahnkreuzungsvereinbarung, die Voraussetzung für den Bau des Tunnels in der Hagenstraße ist, gearbeitet, macht der Pressereferent deutlich. „Die endgültige Fassung soll nach den uns vorliegenden Informationen Ende März 2016 vom beauftragten Ingenieurbüro der Stadt Haldensleben vorgelegt werden.“

Inzwischen kämpft die Haldensleber Bürgerinitiative (BI) „Pro B245n + Tunnel“ um eine Entspannung der Verkehrssituation auf der Gerikestraße. „Wir hatten beim Landkreis einen Antrag gestellt, den Bereich zwischen Hagenstraße und Neuhaldensleber Straße als Tempo-30-Zone auszuweisen. Das wurde im Dezember jedoch abgelehnt“, sagt BI-Sprecherin Birgit Kolbe.

Doch aufgeben will die BI nicht. Auf der jüngsten Zusammenkunft hat sie beschlossen, den Versuch zu unternehmen, ein Tempolimit in der Zeit von 22 bis 6 Uhr zu erreichen. „Wir wollen unsere Forderung der Landesstraßenbaubehörde übermitteln und Landesverkehrsminister Thomas Webel dafür um Unterstützung bitten“, so Kolbe weiter. Zudem sei eine Plakataktion geplant, um der Forderung nach einem nächtlichen Tempolimit Nachdruck zu verleihen.

Auch verstärkte Geschwindigkeitskontrollen strengt die Bürgerinitiative für die Gerikestraße an. „Allerdings hat die Polizei in Haldensleben keine eigenen mobilen Messgeräte. Daher befürworten wir den Einsatz eines stationären Blitzers. Denn gerade nachts, wenn die Ampeln ausgestellt sind, fahren die Lkw deutlich schneller als 50 km/h durch die Straße“, meint die BI-Sprecherin.

Zu einer Reduzierung der Lärmbelästigung könnte auch die Sanierung der Gerikestraße beitragen. Diese Erhaltungsmaßnahme soll noch in diesem Jahr durchgeführt werden, voraussichtlich in den Sommermonaten. „Geplant ist, die alte Deckschicht abzufräsen und eine neue einzubauen; gegebenenfalls erfolgt auch die Erneuerung der Binderschicht“, erklärt Peter Mennicke dazu. Derzeit würden die vorbereitenden Maßnahmen laufen, um den genauen Zeit­raum und Umfang der Maßnahme festlegen zu können. „Dazu gehört auch das Ziehen von Bohr­kernen. Diese sind jedoch noch nicht ausgewertet. Die Absprachen der Beteiligten zu Umleitungen und tech­nologischen Randbedingungen sind bereits angelaufen“, erläutert er.

Ebenfalls noch nicht ausgewertet ist zudem eine Verkehrszählung, die es im vergangenen Jahr für die Gerikestraße gab.