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Einbürgerung Staatsangehörigkeit: deutsch

Im Haldensleber Landratsamt hat eine Feierstunde zur Einbürgerung von drei Frauen und einem Mann stattgefunden.

Von Thomas Junk 17.02.2016, 00:01

Haldensleben l Für Thi Ngoc Minh Nguyen, Tatiana Evdasina, Monika Ohnesorge und Jaswinder Singh hat gestern ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Mit dem Überreichen ihrer Einbürgerungsurkunde durch Börde-Landrat Hans Walker sind die drei Frauen aus Vietnam, Kirgisistan und Polen sowie der Mann aus Indien nun offiziell deutsche Staatsbürger.

Damit hat ein langer Weg zu einem glücklichen Ziel geführt. Teilweise ziehen sich solche Einbürgerungsverfahren über mehrere Jahre, wusste Daniel Görges, Sachgebietsleiter Ausländerwesen in der Kreisverwaltung, gestern zu berichten. Die Antragsteller müssen nicht nur allerlei Unterlagen wie Geburtsurkunde oder Heiratsurkunden vorlegen, sie müssen auch ihre deutschen Sprachkenntnisse nachweisen und den sogenannten Einbürgerungstest erfolgreich ablegen. Darin werden nicht nur Inhalte des Grundgesetzes abgefragt, sondern auch Werte und Normen der deutschen Gesellschaft behandelt. „Ich glaube, nicht alle gebürtigen Deutschen würden diesen Test bestehen“, sagte Landrat Hans Walker augenzwinkernd.

Außerdem müssen die Antragsteller nachweisen, dass sie einer Arbeit beziehungsweise einer Ausbildung nachgehen und nicht vorbestraft sind. Die größte Hürde, so Görges, sei allerdings oftmals die Entlassung aus ihrer alten Staatsangehörigkeit. Dies ist bei allen Ländern, die nicht zur EU gehören, notwendig. Je nach abgebendem Land lassen sich die Verwaltungen damit oftmals jahrelang Zeit. Nur wer in der EU geboren worden ist, hat die Möglichkeit, zwei Staatsangehörigkeiten zu besitzen.

Dass sich die vier neuen Landkreis-Einwohner bereits als Deutsche fühlen, konnten sie beim feierlichen Abschluss der Einbürgerung unter Beweis stellen. Beim Singen der Nationalhymne bewiesen alle vier ihre Textsicherheit.

Landrat Hans Walker betonte, wie sehr er sich jedes Mal freue, wenn der Landkreis wieder ein Stück wachse. „Und ich hoffe, dass es in naher Zukunft noch mehr neue Einwohner werden“, so Walker. Schon im April wird die nächste Einbürgerung stattfinden. Pro Jahr werden im Landkreis Börde ungefähr 20 bis 30 Menschen, die oftmals schon sehr lange hier leben, eingebürgert.

Zuhause sind die vier neuen Staatsbürger schon lange in der Börde. So ist die 33-jährige in Vietnam geborene Thi Ngoc Minh Nguyen gerade mitten in einer Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin. Im Sommer 2017 wird sie ihre Ausbildung abschließen. „Dann bekomme ich hoffentlich gleich einen Job“, so die junge Frau, die seit fünf Jahren in Angern lebt.

Bereits seit mehr als 15 Jahren lebt die heute 39-jährige Monika Ohnesorge bei ihrem Mann in Deutschland. Die Hötensleberin liebt ihre neue Heimat. „Hötensleben ist so schön geworden. Als ich das erste Mal vor fast 20 Jahren hier war, sah alles noch ganz anders aus“, sagt sie.

Auch Jaswinder Singh fühlt sich in der Börde sichtlich wohl. Und nur wenige Tage nach seinem 40. Geburtstag am vergangenen Freitag hat er vom Landrat sein schönstes Geschenk erhalten: die deutsche Staatsbürgerschaft. Der gebürtige Inder lebt seit 2001 in Deutschland. Der alleinerziehende Vater einer bald zehnjährigen Tochter wohnt in Harbke und arbeitet in Helmstedt.

Die vierte im Bunde, die gestern ihre Einbürgerungsurkunde erhalten hat, ist Tatiana Evdasina, die vor 42 Jahren in Karakol in Kirgisistan auf die Welt kam. Sie lebt und arbeitet in Oschersleben und ist Mutter von drei Kindern.