Mühlenverein Neuer Vorstand arbeitet ohne Vorsitzenden
Nach neun Jahren an der Spitze des Flechtinger Heimat- und Mühlenvereins hat der Berenbrocker Hubertus Nitzschke sein Amt aufgegeben.
Flechtingen l Mit einigen personellen Veränderungen und einer zweiköpfigen Interimslösung für den Vereinsvorsitz ist am Montagabend die Jahreshauptversammlung des Flechtinger Heimat- und Mühlenvereins im Kurhaus zu Ende gegangen.
Nicht überraschend, da angekündigt, aber dennoch schmerzlich für den Verein hat sich nach neun Jahren als Vorsitzender Hubertus Nitzschke zurückgezogen und ließ sich auch nicht mehr als Kandidat für die alle vier Jahre fällig werdenden Vorstandsneuwahlen aufstellen.
„Du hinterlässt große Schuhe, in die passt keiner rein“, kommentierte Vereinsmitglied und Bürgermeister Dieter Schwarz im Anschluss die Bekanntgabe der zwölf gewählten Vorstandsmitglieder, dass es zunächst keinen Vereinsvorsitzenden geben wird. Kommissarisch werden Klaus Pieper und Norbert Baucke die Arbeit an der Spitze übernehmen, bis sich jemand gefunden hat, der die Nachfolge von Hubertus Nitzschke antritt.
Hubertus Nitzschke begründete seine Entscheidung mit einer großen Verantwortung, die er für den Schützenverein Velsdorf übernommen habe. Dort war im vergangenen Jahr das Schützenheim bis auf die Grundmauern niedergebrannt, und der Verein hat sich dafür ausgesprochen, trotzdem einen kompletten Neuanfang zu wagen. Der Verein hat zum Flächenankauf einen Kredit aufgenommen und arbeitet nun mit Hochdruck am Wiederaufbau eines Vereinsdomizils. Dort wolle Hubertus Nitzschke neben dem Vorsitzenden Franz Stöhr all seine Kraft einbringen, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen.
Außerdem sprach Hubertus Nitzschke von einer weiteren neuen Herausforderung im Mitteldeutschen Müllerbund ab dem kommenden Jahr, bei der er Verantwortung für 70 Mühlen in sechs Bundesländern übernehmen solle.
Der scheidende Vorsitzende erklärte jedoch, er werde als Mitglied im Heimat- und Mühlenverein weiter aktiv bleiben und sich in die Arbeit der Mühlenfreunde einbringen. Einiges für dieses Jahr sei bereits auf den Weg gebracht, wo er auch dranbleiben werde, versprach Hubertus Nitzschke, der immerhin seit 16 Jahren im Vorstand mitgearbeitet hatte.
Dieter Schwarz zeigte Verständnis für die Entscheidung. „Du warst der Meinung, in Flechtingen läuft‘s am besten“, richtete er Dankesworte an Hubertus Nitzschke. Aber es werde schwer, jemanden zu finden, der ihn ersetzen könne. Der Bürgermeister bedankte sich mit einem typisch Flechtinger Schlosskräuter und einem Restaurant-Gutschein für Zwei für das überaus große Engagement in den vergangenen Jahren. Der Flechtinger Heimat- und Mühlenverein sei angesichts seiner zahlreichen Aktivitäten im Jahreslauf der Verein mit der stärksten Außenwirkung im Ort. Auch für dieses Jahr, dem Jahr der 20. Meisterschaft im Pflügen und Holzrücken habe er sich viel vorgenommen.
Neben dem Vorsitzenden wurde auch die langjährige, stets zuverlässige Kassenwartin des Vereins, Brunhilde Belling, verabschiedet. Sie erhielt ebenfalls einen Gutschein als Dankeschön sowie einen Strauß Blumen. Außerdem hatte Bärbel Kock den Vereinsvorstand verlassen.
Auf der Kandidatenliste von Wahlleiter Winfried Schmidt standen schließlich zwölf Aktive, die in einer offenen Abstimmung im Block für den erweiterten Vorstand für die Dauer von vier Jahren gewählt wurden. Als Kassenprüfer fungieren Martina Körtge und Helga Semmer.
