Vereine Döhrener warten auf ihr Haus
Die Döhrener warten sehnsüchtig darauf, dass sie ihr Dorfgemeinschaftshaus wieder nutzen können. Sie fragen immer wieder nach.
Döhren l Die Mitglieder des Heimatvereins Döhren treten auf der Stelle. Ohne das Dorfgemeinschaftshaus sind keine größeren Veranstaltungen für das Dorf möglich. Doch das ist seit Monaten gesperrt, schon der Adventsnachmittag im vergangenen Jahr musste deswegen ausfallen. Auch die Grünkohlwanderung musste abgesagt werden. Der große Raum, in dem die 80 bis 90 Wanderer nach der Tour durch die Natur immer noch gemütlich zusammen sitzen, um sich zu stärken und zu erzählen, kann nicht genutzt werden. Auch die Freiwillige Feuerwehr wartet darauf, dass das Dorfgemeinschaftshaus wieder genutzt werden kann. Es gibt keinen öffentlichen Raum, in dem die Jahreshauptversammlung abgehalten werden könnte. Das Gerätehaus hat nicht mal eine Toilette.
Mitten im großen Raum des Dorfgemeinschaftshauses stehen Stützbalken. In der jüngsten Ortsbesichtigung und Beratung des Bauausschusses der Stadt Oebisfelde-Weferlingen wurde der Schaden begutachtet. Eine Notreparatur soll erfolgen, hieß es dabei, doch das Ausmaß des Dachschadens an der einstigen Grenzbaracke ist wahrscheinlich noch nicht ganz absehbar.
Die Döhrener möchten wissen, woran sie sind, wann sie ihr Dorfgemeinschaftshaus wieder nutzen können. Deshalb wurden Unterschriften für die Herrichtung des Hauses gesammelt. Thilo Pätz und Sven Hinze übergaben die Liste mit 107 Unterschriften an Einheitsgemeinde-Bürgermeisterin Silke Wolf (Die Linke). Sie habe ihnen zugesichert, dass jedes Dorf in der Einheitsgemeinde ein Dorfgemeinschaftshaus haben soll, berichtet Thilo Pätz. Und sie habe ihnen Hoffnung gemacht, dass auch die Döhrener wieder ihren Treffpunkt bekommen. Wie lange das allerdings dauern wird, ist ungewiss.
Die Feuerwehrkameraden bereiten jedenfalls erst einmal den nächsten traditionellen Höhepunkt im Dorf vor, für den sie das Dorfgemeinschaftshaus nicht brauchen. Am Sonnabend haben sie Holz für das Maifeuer zusammengefahren, das am Abend des 30. April am Ortsrand entzündet werden soll. Hier wird für die Gäste alljährlich ein Zelt aufgebaut. Am 1. Mai wird ab 12 Uhr wieder Fußball gespielt. Teams aus Nachbarorten sind eingeladen.
Auch der Heimatverein blickt nach vorne. Unabhängig vom Zustand des Dorfgemeinschaftshauses wird das diesjährige Hoffest vorbereitet. Das Fest, das alljährlich Gäste aus der ganzen Umgebung anzieht, nicht nur aus Sachsen-Anhalt, sondern auch aus Niedersachsen, findet wie üblich am ersten Sonntag im September statt, also am 4. September. Gefeiert wird wieder auf Schenkes Hof. Ute Voß, Eigentümerin des Hofes und Mitglied im Heimatverein, ist leider im vergangenen Jahr gestorben. Ihre Tochter hat dem Verein jedoch zugesagt, dass der Hof weiter für das Fest genutzt werden kann, freut sich Gudrun Heinecke, die Vereinsvorsitzende. Interessenten, die sich mit einem Stand an dem Fest beteiligen möchten, können sich bei ihr melden, Telefon 039061/3467.
Unabhängig davon wird im Verein weiter überlegt, was machbar ist. Vielleicht lässt sich noch eine Möglichkeit finden, zumindest einen Heimatnachmittag im Freien zu organisieren, um das Dorfleben nicht ganz einschlafen zu lassen. Die Temperaturen steigen schließlich wieder. Doch ohne das Dorfgemeinschaftshaus kann sich auch Gudrun Heinecke nicht vorstellen, wie die Vereinsarbeit weitergehen soll.
