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Tag des Baumes Füchse pflanzen Winterlinden

Fünf Winterlinden haben Kinder in Flechtingen gepflanzt. Traditionell wird zum Tag des Baumes eine solche Pflanzaktion gestartet.

Von Carina Bosse 23.04.2016, 01:01

Flechtingen l Fünf Winterlinden, Baum des Jahres 2016, haben am Freitag die „Waldfüchse“ aus dem „Abenteuerland“ in Calvörde, dem Flechtinger Kinderstübchen und aus der Grundschule Flechtingen gemeinsam gepflanzt.

Das Betreuungsforstamt Flechtingen hatte die Mädchen und Jungen aus den Kindertageseinrichtungen und der Grundschule an den Biotop gegenüber vom Flechtinger Sportforum eingeladen.

Der erste deutsche Bundespräsident Theodor Heuss war es, der den Tag des Baumes im Jahr 1952 in Deutschland auf die Agenda brachte. Damit griff er eine Idee auf, die bereits im Jahr 1872 in Amerika entstanden war.

Julius Sterling Morton, ein Journalist aus Nebraska, forderte die Menschen damals auf, den baumarmen Bundesstaat zu bepflanzen. Am 10. April des selben Jahres wurden eine Million Bäume gepflanzt. Das alles berichtete Karsten Fügner zur Entstehungsgeschichte den Kindern vor Ort.

In Deutschland wurde der Tag des Baumes auf den 25. April festgelegt, und alljährlich reihen sich zahlreiche Aktionen für die Natur um diesen Tag. Das Pflanzen des Baumes des Jahres gehört dazu.

Die Kinder selbst hatten sich ebenfalls auf das Ereignis vorbereitet. So war von Erik und August zu erfahren, dass ein Baum bis zu 6000 gelbe Blüten entfalten kann, die stark duften und aufgrund ihres Zuckergehaltes viele Bienen anlocken. Rund 2,5 Kilogramm Honig kann der Imker aus den Blüten eines Baum gewinnen. Und seine heilsame Wirkung vergaßen die Schüler auch nicht zu erwähnen, denn Lindenblütentee sei gut bei Erkältung und Husten.

Die Calvörder Kinder sangen gemeinsam mit allen das bekannte Lied vom „Kuckuck ruft‘s aus dem Wald“, aber auch „Wir gehen heute wandern“ und „Ein Männlein steht im Walde“, auf der Gitarre begleitet von Birgit Adolf, die kurzfristig für eine erkrankte Kollegin eingesprungen war.

Die Flechtinger Waldfüchse aus dem Kindergarten hatten sogar einen selbstgebastelten Baum mitgebracht, den sie bei ihrem Lied „Wer will fleißige Gärtner sehn“ zum Einsatz brachten.

Karsten Fügner betonte die Bedeutung des Tages und der Aktion, denn hier könnten sich auch in einigen Jahren, wenn die Bäume herangewachsen sind, die Kinder sicher noch erinnern, bei einer Pflanzaktion mitgewirkt zu haben. So werde auch aktiv Naturschutz betrieben.

Einige der Jungbäumchen – immer ist es der Baum des Jahres gewesen – sind bereits zwei, drei Meter groß geworden. Der Forstamtsmitarbeiter betonte, dass es nicht nur den Baum des Jahres gebe, sondern beispielsweise auch die Schlüsselblume als Blume des Jahres, den Hecht als Fisch des Jahres, den Feuersalamander als Amphibie des Jahres oder den Stieglitz als Vogel des Jahres.

Gemeinsam mit dem neuen Leiter des Betreuungsforstamtes Flechtingen, Thomas Roßbach, und Flechtingens stellvertretenden Bürgermeister, Matthias Wiegel, wurden die fünf Bäumchen eingepflanzt.

Zum Schutz vor Rehwild, denn davon gebe es hier sehr viel, betonte Karsten Fügner, würden die jungen Bäumchen mit einer Drahthose versehen, damit deren Rinde nicht angeknabbert werden könne.