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Ausstellung Heimatmotive in der Flechtinger Galerie

Seine Motive findet Siegmund Heyme in der Natur und in seiner Umgebung. Der Haldensleber stellt in der Kleinen Galerie in Flechtingen aus.

Von Carina Bosse 06.05.2016, 01:01

Flechtingen l Über eine sehr gut besuchte Kleine Galerie konnten sich die Flechtinger Galeriefreunde während der Eröffnung der zweiten Jahresausstellung freuen. Werner Buch würdigte in seiner kurzen Ansprache den Künstler Siegmund Heyme als einen herausragenden Malerkollegen, der es seit Jahrzehnten versteht, immer wieder neue und ansprechende Motive seiner Heimat zu entdecken und im natürlichen Farbenspiel der Natur umzusetzen.

Dabei ist Siegmund Heyme gar kein Einheimischer. Ihn zog es erst 1964 als 26-Jähriger durch seine Heirat nach Haldensleben. Geboren und aufgewachsen ist er nämlich in Kraupa in der Lausitz. Die Grundschule besuchte er in Elsterwerda, wo Siegmund Heyme auch seine Lehre als Maler absolvierte. Seinen Meisterlehrgang besuchte er in Cottbus, ehe ihn die Liebe nach Haldensleben verschlug.

Von 1966 an war er bis 2001 als selbständiger Malermeister tätig. „In meiner Lausitzer Heimat entdeckte ich einmal diesen Spruch: Malen ehrt – Anstreichen nährt. Das kann ich nur bestätigen“, sagte der Künstler. Trotzdem (oder gerade deshalb) habe ihn das Malen niemals losgelassen.

Eine Zeichenschule habe er niemals besucht. Alles was er könne, meinte der Rentner, habe er sich durch Beobachten beigebracht.

„Beim Malen ist es wie bei der Musik – üben, üben, üben und die Erfahrungen, die man dabei macht, anwenden“, so beschrieb Siegmund Heyme seine ganz eigene künstlerische Entwicklung. Er möchte mit seinen Bildern Freude und Neugier wecken, mal genauso mit offenen Augen zu sehen. Wer dann auch noch den Mut aufbringt, selbst zu malen, sei doch schon ein großes Stück vorangekommen.

Sein ältestes Bild hat Siegmund Heyme über all die Jahre aufbewahrt. Es ist ein Porträt aus dem Jahr 1957 und zeigt Peter, sein Pferd. „Das habe ich mit gerade mal 19 Jahren anhand von angefertigten Skizzen gemalt“, erzählte er. Dieses Werk hängt natürlich ebenso in der Kleinen Galerie Flechtingen wie zahlreiche neuere Bilder.

Immer wieder ist es die Natur, sind es Motive aus der heimatlichen Umgebung von Haldensleben, die ihn inspirieren und dann nicht wieder loslassen, bis das Bild vollendet ist. Wichtig ist ihm, dass man „bei mir noch alles erkennen kann“. Natürliche, realistische Malerei nennt Siegmund Heyme das, doch ganz ohne künstlerische Freiheit geht es bei ihm auch nicht. Seine Farben mischt er aber möglichst authentisch.

Den Besuchern der Vernissage bot der Künstler eine seiner Weihnachts- oder Osterkarten an. Christliche Motive gehören für ihn nämlich ebenso zum Malen dazu. So gestaltet er seit 30 Jahren seine ganz eigenen Festtagsgrüße.

Die Gäste ließen das Sparschwein der Galeriefreunde kräftig klingeln, denn Siegmund Heyme, der dem Galerie-Team seinen ausdrücklichen Dank für die Vorbereitung und Möglichkeit der Ausstellung zollte, forderte die Besucher dazu auf, wenn es ihnen gefallen hat und sie sich ein paar Karten mitnehmen würden, ein paar Euro dazulassen, um die ehrenamtliche Tätigkeit der Galeriefreunde zu unterstützen.

Das nächste Mal geöffnet ist die Ausstellung übrigens schon am Sonntag, 8. Mai, von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt in die Galerie ist frei. Bis zum 12. Juni sind die „Malen macht Spaß“-Ölbilder von Siegmund Heyme immer sonntags in Flechtingen zu sehen.