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Grundschulen 20 Plätze mehr an der Boye-Schule

Ab dem Schuljahr 2017/18 könnten in der Grundschule Otto Boye 240 statt 220 Schüler lernen, wenn der Stadtrat zustimmt.

Von Marita Bullmann 26.05.2016, 01:01

Haldensleben l In den nächsten Wochen soll die beabsichtigte Änderung der Schulsatzung für die Grundschulen in Trägerschaft der Stadt Haldensleben, wie es offiziell heißt, in Ortschaftsräten und Gesamtkonferenzen der Grundschulen sowie Stadtelternrat und Hauptausschuss beraten werden, bevor es der Schul-, Sozial-, Kultur- und Sportausschuss wieder auf den Tisch bekommt. Im Grunde genommen aber hätte der Fachausschuss in seiner Beratung am Dienstagabend schon zustimmen können, stellte der Ausschussvorsitzende Klaus Czernitzki (Die Linke) nach der Diskussion fest. Denn mit der Entscheidung, die Kapazität der Otto-Boye-Schule aufzustocken, dürfte sich der Druck auf die Schulen in der Innenstadt spürbar verringern.

Die Schulsatzung sieht bisher für die Gebrüder-Alstein-Schule eine Kapazität von 182 Schülern vor, für die Erich-Kästner-Schule eine Kapazität von 300 Schülern und für die Otto-Boye-Schule eine Kapazität von 220 Schülern. Zum Schuljahr 2017/18 soll die Kapazität an der Boye-Schule um 20 Schüler auf 240 erhöht werden.

Der Stadtrat hatte vor einigen Jahren beschlossen, die Schulbezirke aufzuheben. Eltern können seitdem ihre Kinder in der Grundschule ihrer Wahl anmelden, nach einem Punktesystem werden dann die Plätze vergeben.

Häufig war aber noch ein Losverfahren nötig, da mehr Eltern ihre Kinder für die Otto-Boye-Schule und die Gebrüder-Alstein-Schule im Stadtkern angemeldet hatten, als Plätze verfügbar waren. Darüber sind die betroffenen Eltern sehr unzufrieden, da die Schulwege aus der Stadtmitte zur Erich-Kästner-Schule am Waldring teilweise sehr lang sind. Ein Vater sprach auch in der jüngsten Stadtratssitzung dieses Problem an.

Da seit einigen Jahren die Anmeldungen für die Boye- und die Alstein-Schule mit den Kapazitäten nicht kompatibel sind, müsse regelmäßig gelost werden, stellte Doreen Scherf, Leiterin des Amts für Bildung, Kultur, Soziales, Jugend und Sport, im Ausschuss fest. Und die Schülerzahlen sinken nicht, sondern steigen sogar noch.

Die Schätzungen der Stadtverwaltung sehen im Schuljahr 2021/22 danach fast 50 Schüler mehr als im jetzigen Schuljahr vor. Jetzt sind es laut Stadtverwaltung 628 Schüler, im Schuljahr 2021/22 könnten es 674 sein. Bei diesen Zahlen sind bereits Erfahrungswerte zugrunde gelegt, was den Besuch in Grundschulen betrifft, die nicht in Trägerschaft der Stadt laufen.

Entspannung soll nun die Kapazitätserhöhung in der Otto-Boye-Schule bringen. Bisher können nur 220 Mädchen und Jungen in dieser Schule lernen. Grund dafür ist die begrenzte Hortkapazität an der Schule. Denn die städtischen Grundschulen beherbergen im Schulgebäude auch gleichzeitig den jeweiligen Hort. Und das Verhältnis zwischen Schülern und Hortkindern muss passen, damit nicht Schüler den Hort einer anderen Schule besuchen müssen.

Die Boye-Schule soll nun ab dem Schuljahr 2017/18 für 240 Schüler ausgelegt werden. Dafür muss jedoch der Keller der Schule bis Juli 2017 umgebaut werden. Das sei ursprünglich in diesem Jahr schon vorgesehen gewesen, erläuterte Doreen Scherf, doch die Mittel im Haushalt hätten dafür nicht gereicht. Die Räumlichkeiten im Keller sollen umgebaut und damit auch anders genutzt werden.

Ob die Kapazitätserhöhung genehmigungspflichtig sei, wollte Klaus Czernitzki von der Amtsleiterin wissen. Hier gehe es um eine Kapazitätserhöhung im eigenen Bereich, die aber mit Kreis- und Landesschulamt abgestimmt sei, erklärte sie.

Peter Koch (SPD) fragte, ob denn mit der Kapazitätserhöhung die Losprobleme gelöst werden könnten. „Nicht ganz“, meinte Doreen Scherff, doch die Probleme werden weniger. Sie verwies darauf, dass künftig eine ausführliche Beratung der Eltern erfolgen solle, wenn sie ihre Kinder zur Einschulung anmelden. Die Mitarbeiter beziehungsweise Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung würden diese Beratung jetzt schon größtenteils vornehmen, das habe sich bewährt. Dabei geht es um das Profil beziehungsweise pädagogische Konzept der gewünschten Schule. Die ausführliche Beratung wird in der Satzung beim Auswahlverfahren ergänzt.

Logistisch sei die Orientierung der Kinder aus den Ortsteilen nicht ganz schlüssig, merkte Karin Bode an. Dem stimmte Doreen Scherff zwar zu, stellte aber fest, dass ansonsten an der Satzung nicht gerüttelt werden solle. Hierbei geht es um die Punktevergabe für Kinder aus den Ortsteilen der Stadt Haldensleben, aus Althaldensleben sowie aus anderen Gemeinden oder deren Ortsteilen, die ihre Kinder aufgrund einer Vereinbarung mit der Stadt an einer bestimmten Grundschule in Trägerschaft der Stadt beschulen lassen.