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Tierquälerei Katze in Drahtschlinge erhängt

„Findus“ ist das Opfer von Tierquälern geworden. In Althaldensleben ist die Katze erhängt an einem Gartenzaun gefunden worden.

Von Jens Kusian 08.08.2017, 01:01

Althaldensleben l Es sei ein Morgen wie jeder andere gewesen – bis auf eine Ausnahme, erinnert sich der Althaldensleber, der namentlich nicht genannt werden möchte, an den 20. Juli. „Findus“ schlich nicht wie gewohnt um die Beine seines Herrchens. „Sonst kommt sie immer durch die Katzenklappe rein, wenn sie merkt, dass wir aufgestanden sind. Aber nicht an diesem Tag“, erzählt der Mann.

Dafür klingelt es an der Haustür. „Die Post“, vermutet der Hausherr. Doch es ist die Nachbarin. „Ist das eure Katze?“, fragt sie und deutet auf das Fellknäuel auf der gegenüberliegenden Straßenseite. „Ich habe Findus gleich erkannt“, erzählt der Besitzer. Mit einer Drahtschlinge wurde das Tier erhängt. Wer hinter der Tat steckt, kann sich der Althaldensleber nicht erklären.

Als Findeltier kam Findus im Januar vergangenen Jahres zu ihm und seiner Frau. Die Katze war Nachbarn zugelaufen, doch die wollten sie nicht behalten. „Deshalb haben wir sie genommen“, so der Mann weiter. Als Freigänger war die Katze immer draußen unterwegs. „Aber es gab hier nie Probleme mit der Nachbarschaft. Jeder hat jeden gegrüßt“, kann er sich nicht vorstellen, dass jemand aus seiner Nähe für den Tod des Tieres verantwortlich sei.

Auf jeden Fall hat er Anzeige bei der Polizei erstattet und den Tierschutzverein über den Vorfall informiert. Gerade in den Sommermonaten würden solche Fälle von Tierquälerei öfter vorkommen, so die Erfahrung von Katrin Behrends vom Tierschutzverein, die auch das Tierheim in Satuelle leitet. Mit Gift und Schlageisen werde gegen Katzen vorgegangen, und auch mit Schlingen. Noch gut erinnert sie sich daran, dass im Sommer vergangenen Jahres in Neuenhofe gleich mehrere kleine Kätzchen erhängt worden waren.

„Jedoch gibt es derzeit keine Häufungen solcher Fälle“, tippt sie in Sachen Althaldensleben auf einen Einzelfall. Auch der Polizei lägen derzeit keine Erkenntnisse über eine Häufung von Tierquälereien vor, versichert Polizeisprecherin Anika Steidl. Von einem Einzelfall geht ebenso Tierarzt Dr. Andres Pohl aus. „Ich hatte vielleicht ein, zwei Fälle in meiner Zeit als Tierarzt hier in Haldensleben“, relativiert er.