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Agrargenossenschaft Durch viele Höhen und Tiefen zum Erfolg

Mit einem Tag des offenen Hofes in Altenhausen hat die Agrargenossenschaft Emden ihre Neugründung vor 25 Jahren gefeiert.

Von Carina Bosse 17.06.2016, 01:01

Emden/Altenhausen l Es war genau vor 25 Jahren, als am 11. Juni 1991 die Agrargenossenschaft Emden auf der Grundlage des Genossenschaftsgesetzes neu gegründet wurde. Die Wende hatte die landwirtschaftlichen Betriebe der DDR zu diesem Schritt gezwungen, wollten sie nicht dem Ende geweiht sein.

„Viel Zeit dafür blieb damals nicht“, blickte Geschäftsführerin Silke Fischer anlässlich des Jubiläums zurück, denn der Gesetzgeber hatte verfügt, dass Neugründungen auf der Grundlage bis zum 31. Dezember 1991 abgeschlossen sein mussten.

Die Agrargenossenschaft Emden ging aus der Umwandlung der LPG Tierproduktion Einigkeit Emden-Altenhausen und der Teilung der LPG Pflanzenproduktion 30. Jahrestag Altenhausen hervor.

Auf der Gründungsversammlung wählten 36 Genossenschaftsmitglieder den Aufsichtsrat, bestehend aus sieben Mitgliedern. Hans-Dieter Linke wurde Vorsitzender des Aufsichtsrates, bekleidete dieses Amt bis zum 21. November 2014. Wilfried Schönefeld, Hermann Müller und Rita Taege wurden in den Genossenschaftsvorstand berufen. Vorsitzender wurde Wilfried Schönefeld, das blieb er bis zum 30. Juni 2013, genau zwei Jahre später schied er altersbedingt auch aus dem Vorstand aus. Wie kaum ein anderer ist der Name Wilfried Schönefeld mit der Entwicklung der Agrargenossenschaft verbunden, würdigte Silke Fischer das Wirken ihres Vorgängers. Seit Mitte der 1960er Jahre war er Vorsitzender landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) gewesen und hatte die Entwicklung der Agrargenossenschaft nach der Wende durch Höhen und Tiefen entscheidend mitgetragen.

Etliche Rückschläge musste die Agrargenossenschaft verkraften, darunter 1994/95 eine zweimonatige Sperre der täglichen Milchlieferung von 3,5 Tonnen wegen Schadstoffe in der Rohmilch, verursacht durch die Emdener Giftmülldeponie. 1996/97 verursachte ein verirrter Silvesterknaller einen Brand im Schweinestall auf dem Gutshof von Altenhausen, bei dem die Tiere jedoch weitgehend gerettet werden konnten. Doch im selben Wirtschaftsjahr brach die Aujeszkysche Krankheit im Bestand aus, weshalb 800 Tiere getötet werden mussten. Nur ein Jahr später traf es die Schafherde, in ihrem Stall brach das Dach ein, tote Lämmer und Totgeburten waren zu beklagen.

2001/02 musste die Agrargenossenschaft mit einem Brand im Bergeraum in Emden zurecht kommen, dessen Ursache nicht geklärt werden konnte. Er wurde wieder instandgesetzt, zusätzlich ein Getreidesilo an der Stirnseite errichtet.

Bei allen Rückschlägen hat sich aus heutiger Sicht jedoch der eingeschlagene Weg bewährt, sagte Silke Fischer: „Wir können mit Stolz behaupten, ein stabiles, zukunftsorientiertes Unternehmen aufgebaut zu haben.“ Das 25-jährige Jubiläum sei Anlass, einmal allen Dank zu sagen.

Verpächter, Mitglieder, Mitarbeiter, Geschäftspartner sowie viele Bürger waren der Einladung auf das Betriebsgelände in Altenhausen gefolgt, wo Silke Fischer und Vorstandsmitglied Michael Daul, später auch Wilfried Schönefeld selbst, das Wort ergriffen.

Eine landwirtschaftliche Technikausstellung bis hin zum Trabant, der von Hermann Müller zu regelmäßigen Feld-Kontrollfahrten genutzt wurde, zeigte die landwirtschaftliche Entwicklung im technischen Bereich auf.

In einer weiteren Lagerhalle war eine Tierschau aufgebaut worden, die vom Pferd und Kälbchen über Schweine, Schafe und Ziegen bis hin zum Nutzgeflügel und der Taube reichte. An die Kinder war ebenfalls gedacht worden, eine Malstraße „Fendti und seine Freunde“ war für sie im hinteren Teil der Deutschlandhalle aufgebaut worden.

Die Besucher konnten an Feldfahrten mit Besichtigung des Kuhstalls und der Biogasanlage in Emden teilnehmen. Eine angebotene gemächliche Kremserfahrt führte durch die Altenhäuser Brandloden.