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Alsteinklub Mit Jazz-Lounge geht‘s ins neue Jahr

Die Kulturfabrik beginnt das Jahr 2016 mit einem neuen Angebot - die Jazz-Lounge. Darüber hinaus ist im Haus ein Umbau geplant.

Von Jens Kusian 08.01.2016, 00:01

Haldensleben l Einiges Neues bringt das Jahr 2016 in der Kulturfabrik mit sich. Beispielsweise wird eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen: Die Jazz-Lounge öffnet erstmalig am 29. Januar ihre Türen. Zu Gast ist dabei Twana Rhodes aus den USA.

„Dieses Auftaktkonzert wird eine Art Testballon sein“, erklärt Janina Otto, Leiterin des Alsteinklubs. Schwerpunkt sei Crossover-Jazz, also Jazz mit durchaus poppigem Einschlag, meint sie. In welcher Regelmäßigkeit die Veranstaltungsreihe dann stattfinden wird, ist noch unklar. „Wir wollen erst einmal sehen, wie die Jazz-Lounge ankommt.“ Es sei wichtig für die Kulturarbeit, auch Innovatives auszuprobieren und nicht immer nur den Mainstream zu bedienen, betont sie.

Janina Otto weiß allerdings auch um die Schwierigkeit, wenn etwas ganz Neues ins Programm kommt. Das habe sich im zurückliegenden Jahr bei einigen Kultur-Experimenten gezeigt, macht sie deutlich. Denn nicht alle kulturellen Leckerbissen seien auf Interesse gestoßen, räumt sie ein. „Der Daumen-Kino-Abend beispielsweise war eine tolle Veranstaltung, aber eben leider nur mit recht wenigen Besuchern“, bedauert Janina Otto. Wogegen die „N8schicht black and white“ ihre Erwartung übertroffen habe. Mitte März wurde mit dieser Veranstaltung die Ausstellung mit ausschließlich schwarzen Werken des Künstlers Jochen P. Heite beendet. Die Finissage – komplett in Schwarz-Weiß gehalten – war von Klangkünstlern, einem Visual Jockey und experimenteller elektronischer Musik bestimmt. „Eine tolle Veranstaltung“, resümiert Otto.

Gern erinnert sie sich auch an ausverkaufte Veranstaltungen wie die „Queens of Piano“ oder das Neil-Young-Programm mit Tino Standhaft oder die sehr gut besuchte Ausstellung „Hoeft & Hoeft“, die noch bis zum morgigen Sonnabend zu sehen ist.

Zum Dauerbrenner hat sich mittlerweile das Fabrikkino entwickelt. Ausgewählte Filme treffen hier auf ein durchaus gemischtes Publikum. „Wir haben im Dachgeschoss ein wenig mehr Kino-Atmosphäre geschaffen, und das kommt bei den Zuschauern an“, sagt die Alsteinklub-Leiterin. Ebenso die Wunschbox, die Filmfreunden die Möglichkeit bietet, einen Film vorzuschlagen, der im Fabrikkino gezeigt werden sollte. „Etwa die Hälfte aller Filme im Jahr kommt aus der Wunschbox“, so Janina Otto weiter.

Während das Dachgeschoss nun auch für die Kino-Besucher eine behagliche Atmosphäre bietet, fehlt es der Kulturfabrik in dieser Hinsicht an einem Raum für Rock-Konzerte. „Das ist bei Tino Standhaft deutlich geworden. Dafür ist das Dachgeschoss einfach vom Ambiente her nicht geeignet“, meint Otto. Deshalb soll eine Alternative im Erdgeschoss geschaffen werden. „Der Jugendraum soll etwa uriger hergerichtet werden, damit sich auch das Rock-Publikum bei uns im Haus wohlfühlt“, plant sie. Mit den dafür notwendigen Arbeiten haben ihre Mitstreiter Bernd Heinecke und Dirk Losensky bereits begonnen.

Vorbereitet wird auch eine neue Ausstellung zur Haldensleber Rockgeschichte. Sie soll im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zu 1050 Jahre Haldensleben gezeigt werden, im Sommer ist die Vernissage dazu geplant. Ein weiterer Höhepunkt im Stadt-Jubiläumsjahr sind die Gastspiele der Magdeburger Kugelblitze in der Kulturfabrik. „Die Kabarettisten haben extra ein Programm zu 1050 Jahre Haldensleben auf die Beine gestellt“, freut sich Janina Otto auf die Veranstaltungen am 19. Februar und 11. November.

Selbst eine Deutschlandpremiere wird es in der Kulturfabrik geben. Am 29. April wird die Schauspielerin Thekla Carola Wied erstmals ihr Programm „Stürmische Zeiten“ auf die Bühne bringen. In Geschichten, Gedichten und eigenen Erlebnissen kommen Schriftsteller wie Tucholsky, Kästner, Biermann und Hüsch zu Wort, die mit Humor, Ironie und Sarkasmus die Zeit um 1914 in Worten schildern.

Diese und zahlreiche weitere Veranstaltungen lassen Janina Otto auch für 2016 auf ein volles Haus hoffen. Im vergangenen Jahr konnten gut 12000 Besucher gezählt werden, die zu den 315 Veranstaltungen kamen. Erfreulicher Nebeneffekt dabei: die Kulturfabrik lockt auch „jüngere“ Besucher an. „Die Zeiten, in denen das Publikum bei 50 plus losging, sind vorbei. Wir liegen jetzt so bei 35 plus“, sagt Otto. Ab und zu würde es jedoch auch „jugendliche Ausreißer“ geben. „Das kommt immer auf die Art der Veranstaltung an“, erklärt sie. Dasselbe gelte auch für das Publikum allgemein. „Wir haben schon ein festes Stammpublikum, doch wir entdecken auch immer wieder neue Gesichter, die zum ersten Mal in die Kulturfabrik kommen.“