Arbeitslose Juni-Quote ist niedrigste seit 10 Jahren
Die Arbeitslosenzahl im Bezirk Magdeburg im Juni 2017 war die niedrigste Juni-Quote der vergangenen 10 Jahre.
Haldensleben l „Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk ist in diesem Monat weiterhin unter acht Prozent. Das ist der niedrigste Juni-Wert der vergangenen 10 Jahre“, sagt Wolfgang Philipp, Geschäftsführer Operativ der Magdeburger Arbeitsagentur, in deren Wirkungsbereich der Landkreis Börde gehört. Im Juni 2017 ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Mai um 148 Personen bzw. 0,7 Prozentpunkte gesunken, wie die Arbeitsagentur mitteilt. Damit waren insgesamt 20.142 Männer und Frauen im Agenturbezirk Magdeburg arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute dies eine Abnahme um 3180 Personen beziehungsweise 13,6 Prozent. Die derzeitige Arbeitslosenquote betrage unverändert zum Vormonat weiterhin 7,6 Prozent.
„Steigende Beschäftigung und viele gemeldete Stellen in den Vormonaten unterstützen diese Entwicklung bisher. Allerdings sind auch Rentenabgänge aufgrund der demografischen Entwicklung zu berücksichtigen“, erklärt Wolfgang Philipp die aktuelle Situation. Er gibt allerdings zu bedenken: „Nicht alle Personengruppen profitieren von der positiven Entwicklung. Fast 38 Prozent aller Arbeitslosen sind länger als ein Jahr ohne Job und damit langzeitarbeitslos. Sie erhalten durch die Agentur für Arbeit besondere Unterstützung“.
Im Agenturbezirk Magdeburg stellt sich der Arbeitsmarkt regional unterschiedlich dar, wobei sowohl in der Landeshauptstadt als auch im Landkreis Börde und im Jerichower Land die Quote gegenüber dem Vorjahresmonat weiter gesunken ist. In der Landeshauptstadt Magdeburg lag die Arbeitslosenquote im Juni 2017 bei 9,1 Prozent und damit um 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 10,3 Prozent. In der Börde konnte das Vorjahresniveau ebenfalls um 1,2 Prozentpunkte unterschritten werden. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 5,7 Prozent.
Betrachtet man die Arbeitslosigkeit differenziert nach Geschäftsstellen, weist Oschersleben mit 9,2 Prozent nach wie vor die höchste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk auf, während die Geschäftsstellen Wolmirstedt mit 4,4 Prozent und Haldensleben in diesem Monat mit 5,0 Prozent wieder die geringsten Arbeitslosenquoten erreicht haben.
Im Berichtsmonat Juni waren im kompletten Agenturbezirk Magdeburg 1505 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos. Dies bedeutet eine Abnahme um 88 Personen beziehungsweise 5,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 8,2 Prozent. Im zweiten Quartal ist in der Gruppe der unter 25-Jährigen einiges in Bewegung, da viele Azubis ihre Ausbildung beenden, sich arbeitslos melden und im besten Falle eine neue Stelle antreten.
Bei den älteren Arbeitslosen (50 bis unter 65-Jährige) reduzierte sich die Zahl der Betroffenen im Vormonats- als auch im Vorjahresvergleich. Gegenüber Mai waren es 79 Personen weniger, gegenüber Juni 2016 noch einmal 1116. Mit einem Anteil von 35,6 Prozent an allen Arbeitslosen sind sie dennoch die Altersgruppe, die weiterhin am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen ist.
Auf dem ersten Arbeitsmarkt verloren im Juni 1253 Männer und Frauen ihren Job und mussten sich arbeitslos melden. Das sind 70 weniger als im Mai. Zugleich sank aber auch die Zahl der Beschäftigungsaufnahmen. Genau 1150 Frauen und Männer fanden im Juni einen neuen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt, rund 520 Menschen weniger als im Vormonat.
Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein abschließendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Juni auf 30.309, das sind 2437 Personen weniger als im Juni des letzten Jahres. Die Unterbeschäftigungsquote liegt mit aktuell 11,1 Prozent um 0,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Insgesamt wurden im Jahr 2017 bisher 8118 Stellen im Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und Jobcenter neu gemeldet. Davon betrafen die Landeshauptstadt 4804 Stellen (-12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die Börde verzeichnet 2345 Stellenmeldungen (-7,1 Prozent).
