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Archiv Gedächtnis der Region feiert Jubiläum

Vor 25 Jahren ist das Haldensleber Stadtarchiv an seinen heutigen Standort gezogen. Diesem Jubiläum widmet sich auch eine Ausstellung.

Von André Ziegenmeyer 19.09.2018, 01:01

Haldensleben l „Wir hüten alles, was aus archivalischer Sicht wichtig ist“, erklärte Einrichtungsleiterin Sandra Luthe. Neben Akten der Verwaltung wie beispielsweise Verträgen, Satzungen und Bauunterlagen gehören dazu auch alte Zeitungsartikel. Aber das ist nicht alles. Unterlagen des Standesamtes sowie Facharbeiterzeugnisse finden sich beispielsweise ebenso – darüber hinaus auch die Zeugnisse einiger Schulen, die es heutige nicht mehr gibt. Das Ziel bestehe darin, mit dem gesammelten Material die Geschichte einer Kommune nachzeichnen zu können. Doch auch das Archiv selbst kann mittlerweile auf eine lange Historie zurückschauen.

Wie Sandra Luthe ausführt, habe die Stadtschreiberei bereits im 15. Jahrhundert damit angefangen, bedeutsame Schriftstücke zu bewahren. Aus dieser Tradition ist das Stadtarchiv entstanden. Sein Gegenstück beim Landkreis sei dagegen erst 1952 gegründet worden.

Zunächst waren beide Einrichtungen unabhängig von einander. Das änderte sich 1977. Damals sei die Vereinbarung getroffen worden, dass der damalige Landkreis das Stadtarchiv mit betreute - wenn auch in einem anderen Gebäude. 1993 seien dann beide an der Bülstringer Straße zusammengezogen.

„Das Haus wurde in den 1870er Jahren als Hospital St. Spiritus gebaut und zu DDR-Zeiten als Pestalozzi-Schule genutzt“, erzählt Sandra Luthe. Nach der Wende sei die Schule jedoch ausgezogen. Dem Jubiläum ist auch eine neue Ausstellung gewidmet. Kernpunkte sind die Geschichte des Gebäudes und vor allem die Zeit seit dem Einzug des Archives.

Dabei wurden auch einige besondere Stücke aus den Kammern des Archivs präsentiert – wie beispielsweise die Kopie einer Urkunde aus dem Jahr 1224. Darin erneuert der Erzbischof von Magdeburg die Haldensleber Stadtrechte. Es handelt sich um den ältesten Schatz des Archives. Zu diesen zählen auch die sogenannten Stadtbücher, die bis ins Jahr 1255 zurückreichen.

Sandra Luthe informiert, dass darin jeder Bürger der Stadt verzeichnet ist – allerdings galt damals nicht jeder Einwohner als Bürger. Vielmehr war dieser Status ein Privileg, das auch wieder aberkannt werden konnte und mit dem besondere Rechte verknüpft waren.

Nicht zuletzt widmet sich die Ausstellung auch den Nebenstellen des Archives in Oschersleben und Wolmirstedt. Für Neugierige ist unter anderem aufgeführt, welche Art von Unterlagen sich an welchem Standort befindet. Wer sich für die Ausstellung interessiert, kann sie noch bis auf Weiteres während der Öffnungszeiten des Archives bestaunen.