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Asylbewerber Verein plant zweites Fest der Begegnung

Der Verein ZusammenLebenWeferlingen plant ein zweites Begegnungsfest am Asylbewerberheim. Es soll am 2. September steigen.

Von Carina Bosse 02.08.2017, 01:01

Weferlingen l Die Mitglieder des Vereins ZusammenLebenWeferlingen haben einen neuen Vorstand gewählt. Martin Krems-Möbbeck erhielt als Vorsitzender und Thomas May als sein Stellvertreter erneut das Vertrauen. Die Finanzen des Vereins übernimmt Jörg Lauenroth-Mago von Sabine Müller. Die Weferlingerin hat bisher die Kasse geführt. Da sie aber auch im MTV über das Geld wacht, hatte sie darum gebeten, bei ZusammenLebenWeferlingen von dieser Funktion entbunden zu werden. Mit einem Dankeschön für ihr Engagement wurde die Weferlingerin aus dem Vorstand verabschiedet. Als Kassenprüfer wurden Susi Möbbeck und Thomas Vesterling gewählt.

Das erste Jahr des Vereins sei sehr euphorisch gelaufen, erinnerte Martin Krems-Möbbeck. 2015 gab es ein großes Begegnungsfest, eine Weihnachtsfeier, Sprachcafé im Kantorat und andere Initiativen. 2016 wurde es ruhiger, das Sprachcafé fand weniger Zuspruch, wurde eingestellt. Eine ins Leben gerufene Kleiderkammer musste in diesem Jahr wieder aufgelöst werden, da es nicht möglich war, sie auf Dauer ehrenamtlich zu betreiben.

Jetzt wurde beraten, was der Verein mit seinen 15 Mitgliedern leisten kann, aber auch, was gebraucht wird. Hilfe beim Deutschlernen ist gegenwärtig weniger gefragt. Einig waren sich alle, wieder ein Begegnungsfest am Asylbewerberheim zu veranstalten, um auch alle interessierten Einwohner dorthin einzuladen und das gegenseitige Kennenlernen zu vertiefen.

Vor zwei Jahren hatte das Fest große Resonanz gefunden, erinnerte der Vereinsvorsitzende. Flüchtlinge und Einheimische hatten sogar gemeinsam getanzt. Dazu hatten die Flüchtlinge spontan die Initiative ergriffen. Jörg Lauenroth-Mago hat bereits mit der Heimleitung über ein weiteres Fest gesprochen. „Gegenwärtig leben etwa 150 Flüchtlinge verschiedener Nationalitäten in der Unterkunft, sie kommen vorrangig aus Afghanistan, Indien und Syrien“, berichtete er. Etwa ein Drittel davon sind Familien.

Die Vereinsmitglieder einigten sich darauf, am Sonnabend, 2. September, zu diesem Begegnungsfest einzuladen. Konkrete Absprachen dazu sollen in dieser Woche im Heim getroffen werden. Pfarrer Thomas Vesterling sicherte zu, dass die Kirchgemeinde mit dem Kleinbus bei Bedarf einen Pendelverkehr organisieren könne. Für eine Adventsfeier wurde ein Termin ins Auge gefasst, der muss jedoch noch geprüft werden.

Mehr Augenmerk soll künftig darauf gelegt werden, Flüchtlingen beim Einleben in Deutschland zu helfen. Gegenwärtig leben im Heim in Weferlingen etwa 40 anerkannte Flüchtlinge, die noch keine Wohnung gefunden haben. Ihnen beim Start in ein eigenständiges Leben zu helfen, darin sehen die Vereinsmitglieder eine große Aufgabe.

Corinna Sladky, Leiterin des Fachdienstes Migration in der Kreisverwaltung, und Juliane Kiehne, Integrationskoordinatorin im Fachdienst Migration, die zu einer Informationsveranstaltung zu Flucht und Integration nach Weferlingen gekommen waren, machten deutlich, wie groß der Bedarf in diesem Bereich sei. Der Fachdienst hilft dabei und bietet für Interessenten eine Schulung zum Integrationslotsen an. Ansprechpartner ist Juliane Kiehne, Telefon 03904/72 40 13 48.

Der Verein ZusammenLebenWeferlingen plant jetzt zunächst, eine Informationsveranstaltung für die anerkannten Flüchtlinge vorzubereiten. Dabei soll ermittelt werden, wo Hilfe am nötigsten ist. Das wird nicht nur die Suche nach einer Wohnung und die Einrichtung betreffen, sondern auch Unterstützung bei ganz alltäglichen Dingen, die das Leben in Deutschland ausmachen.