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Sonderausstellung Zu wenige Rahmen für zu viele Bilder

Mit einer Sonderausstellung würdigt das Museum Haldensleben derzeit den Künstler Gerhard Dittmar und sein Schaffen.

Von Jens Kusian 01.12.2017, 00:01

Haldensleben l Die etwa 100 Aquarelle und Karikaturen, Ölgemälde und Linolschnitte von Gerhard Dittmar, die derzeit im Museum Haldensleben ausgestellt sind, bilden gerade einmal ein Drittel dessen, was der Künstler in seiner Laufbahn geschaffen hat. Ein Großteil der Bilder stammt aus dem Fundus des Museums, andere Werke hat Dittmars Sohn Klaus gesammelt und dem Museum zur Verfügung gestellt.

Und auch wenn die Ausstellung am Dienstagabend offiziell eröffnet wurde, so würden noch immer Leute ins Museum kommen und einen echten Dittmar mitbringen, erzählt Museumsleiterin Judith Vater. „Wir hätten auch noch viel mehr Bilder ausstellen können, aber uns fehlen einfach die Rahmen dafür“, bedankt sie sich für die Leihgaben.

Sie bezeichnet den im Jahr 1900 in Magdeburg geborenen Gerhard Dittmar als Freigeist und Menschenfreund. „Dabei habe ich ihn erst in den vergangenen Wochen aus Erinnerungen vieler Zeitzeugen kennengelernt“, meint die Museumsleiterin.

Aus Naturverbundenheit sei der Lehrer Gerhard Dittmar 1949 nach Haldensleben übergesiedelt, bis 1955 war er Direktor der Heimoberschule (ehemals Heinegymnasium, heute Sekundarschule „Marie Gerike“), berichtet Judith Vater. Anschließend arbeitete Dittmar weiter als Lehrer für Geschichte, Staatsbürgerkunde und Zeichnen. Sein ehemaliger Schüler Helmut Bauer ist es daher gewesen, der die Sonderausstellung im Museum angeregt hatte.

Darüber hinaus war Gerhard Dittmar im Kulturbund aktiv, trat als Laienschauspieler auf und gründete sogar ein Kabarett. Doch es war die bildende Kunst, die ihn und auch die Haldensleber begleitete. Viele Bilder des im Oktober 1972 verstorbenen Künstlers, so erinnert Judith Vater, hätten in öffentlichen Einrichtungen in der Kreisstadt, beispielsweise in der Poliklinik oder im Krankenhaus, gehangen. „Aber gerade seine Ölgemälde sind verschollen“, bedauert sie.