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Austauschprojekt Architekturstudenten mit Charme

Fast zwei Monate lang waren Studenten aus den USA in Hundisburg. Sie haben steinerne Richtungsanzeiger für den Landschaftspark gefertigt.

Von Martin Walter 18.07.2017, 12:00

Hundisburg l „Touristen und Ortsunkundige haben uns manchmal nach dem Weg durch den Park gefragt. Ich denke, das müssen sie nun nicht mehr“, verkündet Harald Blanke, Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung Hundisburg, stolz. Denn der Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg erhält künftig acht Wegweiser, die den Besuchern den Weg nach Hundisburg und Althaldensleben zeigen.

Diese steinernen Richtungsanzeiger wurden von drei US-amerikanischen Architekturstudenten aus Charleston in South Carolina hergestellt. Das war die diesjährige Arbeit des Projekts Charme, was für „Charleston-Haldensleben-Hundisburg - American Restoration Art meets Europe“ steht. In diesem Zusammenhang kommen seit 2012 Studenten des American College of the Building Art (ACBA) nach Hundisburg, wo sie jedes Jahr andere architektonische und restauratorische Arbeiten erledigen.

„Zunächst haben wir geeignete Steine aus dem Fundus gesucht. Dabei handelt es sich zumeist um roten Sandstein, der wahrscheinlich aus den Bebertaler Steinbrüchen stammt“, erklärt Blanke. Die Bearbeitung der Steine sei dann eine sehr filigrane Arbeit gewesen. „Bei den Schriftzügen sind die amerikanischen Studenten mit Schablonen und einem feinen Meißel vorgegangen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagt Blanke und würdigt die Zeit mit den Architekturstudenten: „Es war eine schöne und nette Zusammenarbeit mit den jungen Amerikanern. Außerdem haben die drei einen hohen Unterhaltungswert.“

Auch den Amerikanern hat ihre Aufgabe viel Freude bereitet. „Wir haben gelernt Buchstaben einzugravieren, das war sehr interessant“, sagt Daniella Helline. „Wir lieben das Ergebnis und sind sehr stolz darauf“, resümiert Georgia Yarbrough, während Cooper Ball hinzufügt: „Wir kannten das Material der Steine vorher nicht und mussten unsere Arbeitsweise deshalb anpassen“. Anpassen mussten sich die drei 22-Jährigen auch an das mitteleuropäische Klima. „Es ist kälter hier“, erklärt Daniella, die aus South Carolina eher mediterranes Klima gewohnt ist.

An Deutschland habe ihr vor allem die Landschaft gefallen, während Cooper die uneingeschränkte Geschwindigkeit auf weiten Teilen der Autobahnen hervorhebt. Von der deutschen Sprache haben sie indes nicht viel gelernt. „Eigentlich nur die wichtigsten Dinge, wie ‚Danke‘“, sagt Daniella. Die Zeit, die sie hier verbracht haben, werden sie in guter Erinnerung behalten, da sind sich die drei einig. Auch einen weiteren Besuch in Deutschland können sie sich gut vorstellen, schließlich gebe es hier noch viel zu sehen. Doch bevor es für die US-Amerikaner zurück in ihre Heimat geht, steht nun noch eine 10-tägige Italienreise auf dem Programm.