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Barrierefreiheit Flechtinger Rathaus wird umgebaut

Der Umbau des Flechtinger Rathauses wird mit 350.000 Euro gefördert. Damit soll der erste Bauabschnitt gestemmt werden.

Von Carina Bosse 02.12.2018, 07:00

Flechtingen l Den ersten Schritt in Richtung Barrierefreiheit für die Verwaltung der Verbandsgemeinde und das eigene Flechtinger Gemeindebüro hatte die Mitgliedsgemeinde Flechtingen mit der Einrichtung eines behindertengerechten Parkplatzes bereits unternommen.

Da von den bestehenden Parkplätzen für die Verwaltungsgebäude am Lindenplatz 11, 13 und 15 keiner die Anforderungen dafür erfüllte, wurde ein geeigneter Parkplatz nachgepflastert, so dass er jetzt die nötige Abmessung von fünf Meter Länge aufweist. Er ist zudem komfortabel breit. Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Flechtingen haben die Arbeiten in Abstimmung mit Antje Jacobs, der Leiterin des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde, ausgeführt.

„Wir reagieren damit auch auf den demografischen Wandel“, sagt Flechtingens Bürgermeister Tim Krümmling und verweist auf die gute Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt.

Der Gemeinde Flechtingen gehören die drei Gebäude und der Platz davor. Der zweite Schritt in Richtung Barrierefreiheit kann jetzt in Angriff genommen werden. Beate Prange, Sachgebietsleiterin Ländlicher Raum beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) Mitte, hat dem Bürgermeister den Bescheid über Fördermittel übergeben, die den Umbau des Rathauses unterstützen.

„Das Gebäude am Lindenplatz 11 soll barrierefrei umgebaut werden. In diesem Zuge wollen wir auch die beiden leerstehenden Etagen des Rathauses herrichten lassen, damit sie als Büroräume genutzt werden können“, erläutert der Bürgermeister das Vorhaben.

Eine Million Euro wird der Umbau des historischen Gebäudes kosten. „Der Zuschuss aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds beläuft sich auf 350.000 Euro“, erklärt Beate Prange. „Die Förderung erfolgt im Rahmen der Richtlinie zur Entwicklung des ländlichen Raums im Förderprogramm Dorfentwicklung.“

Das Rathaus soll eine Rampe zur Eingangstür erhalten. Und die Eingangstür soll sich künftig mit einem Taster automatisch öffnen lassen, um Besuchern mit körperlicher Beeinträchtigung den Zugang zu erleichtern. Außerdem erhält das Gebäude eine barrierefreie Toilette. Ein Fahrstuhl wird eingebaut, um auch den Zugang zu den beiden oberen Etagen problemlos zu ermöglichen. Vorgesehen ist zudem eine neue Treppenanlage in einem rauchdichten Treppenhaus.

Im Erdgeschoss entsteht ein repräsentatives Trauzimmer. Da auch der Dachstuhl erneuert werden muss, soll das Gebäude im vorderen und hinteren Dachbereich jeweils fünf neue Gauben erhalten. Im Zuge dieser Arbeiten entstehen auf allen drei Etagen moderne, barrierefrei zugängliche Büroräume. Die Arbeiten seien mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt, es habe zu den Vorhaben restauratorische Untersuchungen gegeben, bekräftigt der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang sei auch vorgesehen, die Wandtäfelungen, alten Türen und Dielen im Obergeschoss zu erhalten, die noch von den Ursprüngen des Hauses zeugen.

„Der Gemeinderat legt besonderen Wert darauf, dieses historische Gebäude zu erhalten und unter heutigen Anforderungen auch künftig zu nutzen“, erklärt Tim Krümmling. Bei dem Gebäude am Lindenplatz 11 handele es sich um ein Einzeldenkmal, ein ortsbildprägendes Gebäude in der Mitte des Dorfes. Das Rathaus der Gemeinde sei das ehemalige Rentamt, das einst als Finanzverwaltung für den Betrieb der zum Schloss gehörenden Ländereien erbaut wurde.

„Wir können nicht erwarten, dass private Eigentümer von Häusern, die unter Denkmalschutz stehen, Zeit und Geld investieren, um ihr Eigentum zu erhalten, wenn wir als Gemeinde nicht mit gutem Beispiel vorangehen“, versichert der Bürgermeister. Der Fördermittelbescheid vom ALFF sieht die Fertigstellung des Bauvorhabens zum 30. Oktober 2019 vor. Tim Krümmling sieht es als „sportliches Ziel“. Er geht davon aus, dass im Februar mit den Arbeiten begonnen werden kann.