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Bauarbeiten Großmaschine auf dem Gleis

Insgesamt 12,5 Kilometer Gleis lässt die Deutsche Bahn zwischen Haldensleben und Barleben für rund 5,8 Millionen erneuern.

Von Julia Schneider 14.05.2019, 01:01

Haldensleben l Menschen, die sich für Züge, für Gleisbau und im Speziellen für Gleisumbaumaschinen interessieren, kommen derzeit in Haldensleben auf ihre Kosten. Für alle anderen, besonders Autofahrer, ist das, was gerade nahe des Bahnübergangs Althaldensleber Straße geschieht, im Zweifelsfall eher lästig: Weil die Deutsche Bahn zwischen Haldensleben und Barleben Gleisbauarbeiten durchführen lässt, sind die Bahnübergänge Dammühlenweg und Althaldensleber Straße noch bis zum 29. Mai gesperrt.

Die eigentlichen Bauarbeiten an den Gleisen dauern sogar bis zum 6. Juni, wie die Deutsche Bahn auf Volksstimme-Nachfrage mitteilt. Für vorbereitende Arbeiten waren die besagten Haldensleber Bahnübergänge bereits am Sonnabend gesperrt worden. Schweres Gerät rückte dann am gestrigen Montag an.

So ist derzeit ein Gleisumbauzug zwischen dem Bahnübergang Töberheide und dem Übergang Dammühlenweg unterwegs. Er ist rund 500 Meter lang und hat bereits die neuen Schienen geladen. Praktisch gleichzeitig drückt die Maschine die alten Schienen an die Seite und verlegt die neuen. Zeitgleich werden außerdem neue Schwellen gesetzt, die ebenfalls schon an Bord der Maschine sind. Ein spezieller Portalkran, der auf dem Zug hin und her fahren kann, bringt alte Schwellen zur Lagerung auf Waggons am Zugende und holt von dort die neuen Schwellen heran.

Die Arbeiten, die das tonnenschwere Gerät verrichtet, sind schon recht spektakulär und locken oft zugbegeisterte Fotografen an, wie Valentin Masson berichtet. Der Bauleiter für Großmaschinentechnik beim ausführenden Unternehmen Eiffage erläutert vor Ort die Arbeitsweise des Gleisbauzuges. Und gibt zudem Auskunft über die Arbeiten zwischen Haldensleben und Barleben. Auf drei verschiedenen Abschnitten werden dort Schwellen und Schienen komplett erneuert. Insgesamt werde die Gleisanlage auf rund 12,5 Kilometern saniert. Im Nachgang werde in den betroffenen Bereichen auch der Schotter gereinigt. Das sei regelmäßig notwendig, erläutert Valentin Masson, denn über Schienen und Schwellen werden die Kräfte des Zuges auf das Schotterbett übertragen. Damit die Gleisanlage elastisch bleibe, müsse der Schotter möglichst frei von Verunreinigungen bleiben.

Pro Tag wollen Valentin Masson und seine Mitarbeiter es schaffen, rund 2000 Meter Gleis zu sanieren – wenn es keine unvorhergesehenen Probleme gibt, sagt der Bauleiter. Der zuständige Leitende Bauüberwacher der Deutschen Bahn, Marco Vogt, ergänzt, dass die Arbeiten so schnell wie möglich realisiert werden sollen, um notwendige Sperrungen so kurz wie möglich zu gestalten. „Für die Anwohner ist wichtig, dass wir deshalb auch nachts und an den Wochenenden arbeiten. Zwar versuchen wir, Ruhezeiten einzuhalten und lärmintensive Arbeiten nicht in die Nacht zu verlegen. Aber das klappt nicht immer“, blickt Marco Vogt voraus und bittet um Verständnis.

Die Gleisbauarbeiten bringen nicht nur die Sperrung der Bahnübergänge Althaldensleber Straße und Dammühlenweg mit sich, sondern legen auch den gesamten Schienenverkehr zwischen Haldensleben und Magdeburg lahm. Bis 6. Juni fahren dort keine Züge, Schienenersatzverkehr ist laut dem Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio für die Fahrgäste eingerichtet.

Wie die Pressestelle der Deutschen Bahn auf Volksstimme-Anfrage informiert, investiert das Unternehmen in die Gleisbauarbeiten zwischen Haldensleben und Barleben rund 5,8 Millionen Euro.