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Baumpflege Radikaler Schnitt besorgt Bebertaler

Der Baumschnitt an der Birnbaumallee zwischen Bebertal und Rottmersleben sorgt für Ärger. Ein Anwohner spricht von "Verstümmelung".

Von Jasmin Teut 30.01.2020, 00:01

Bebertal/Rottmersleben l Klaus Lüdemann ist besorgt um die Obstbäume, die die Birnenallee zwischen Bebertal und Rottmersleben säumen. Offenbar wurden sie umfangreichen Baumpflegearbeiten unterzogen. Nach Aussage des Bebertalers seien etwa 70 Prozent der Bäume „verstümmelt“ worden. Was hat es damit auf sich?

Es handele sich um einen gewöhnlichen Baumschnitt, versichert Karin Neuendorf, Betriebsleiterin des Eigenbetriebes Straßenbau und -unterhaltung des Landkreises Börde. Die Bäume seien fast 100 Jahre alt und „somit ist ihre Zeit irgendwann vorbei“, sagt die Betriebsleiterin. Obwohl die Bäume selbst im Inneren schon hohl seien und irgendwann ganz entfernt werden müssten, sollten in diesem Winter zunächst die toten Äste beschnitten werden.

Dies diene vor allem der Verkehrssicherheit. Die Straße sei zwar für den offiziellen Fahrzeugverkehr gesperrt, aber dennoch würden Landwirte und Fahrradfahrer die Allee passieren, erklärt Karin Neuendorf. Wenn das tote Holz nicht entfernt würde, könnten herabfallende Äste Unfälle verursachen.

Doch Klaus Lüdemann ist sich da nicht so sicher. „Es waren auch Äste dabei, die noch wirklich gut sind und nicht tot und die auch die Landwirte auf der Straße nicht behindert hätten. Die wurden einfach mit weggeschnitten“, sagt er. Auch der Walnussbaum, den der Bebertaler vor 13 Jahren gepflanzt hat, sei in Mitleidenschaft gezogen worden, obwohl dieser niemanden behindert habe.

Wahrscheinlich seien auch gute Äste beschnitten worden, um den Baum im Gleichgewicht zu halten, da der Stamm schon hohl sei und so leichter kippen könnte, erläutert Karin Neuendorf. Ebenfalls würde auch Geäst entfernt werden, welches auf den Acker ragt. Schon im Sommer seien die Bäume kontrolliert und gekennzeichnet worden, um sie nun zurechtzuschneiden. „Wir haben geschultes Personal, die wissen was sie machen“, sagt die Betriebsleiterin. Sollten die Bäume in den nächsten Jahren ausgedient haben, sei schon für Nachschub gesorgt. „Es wurden und werden auch neue Bäume gepflanzt“, sagt Karin Neuendorf.