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Bilanz Bauern ernten dieses Jahr weniger

Bilanz hat der Bauernverband Börde in Wanzleben mit Abschluss der Mähdruschernte gezogen. Demnach gab es Ernteeinbußen.

Von Ivar Lüthe 16.09.2017, 01:01

Wanzleben l Der sehr wechselhafte Sommer hat den Bauern im Landkreis eine geringere Getreide- und Rapsernete als in den vergangenen Jahren beschert. Zu dieser Bilanz ist der Bauernverband Börde gekommen. Das Wetter mit teils regional sehr unterschiedlich aufgetretenen Extremen habe die Erntearbeiten teilweise massiv behindert und verzögert, sagt Wolfgang Köhler, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands.

Dabei hatten die Bauern bereits mit den Aussaat- und Anlaufbedingungen im vergangenen Herbst aufgrund der großen Trockenheit Schwierigkeiten, blickt Wolfgang Köhler zurück. Auch im Winter und Frühjahr gab es wenig Regen. Der Kälteeinbruch von minus sieben Grad Celsius gegen Ende April schädigte ebenfalls viele Kulturen. Am 22. Juni brachte Sturmtief „Paul“ in der Region um Wolmirstedt Hagelschäden bis zu 8o Prozent in den Feldkulturen.

Angesichts dessen sind die Erträge aufgrund unterschiedlicher Standorte für die landwirtschaftliche Produktion sehr unterschiedlich, hat eine Umfrage des Bauernverbandes in den verschiedenen Betrieben der Verbandsregion ergeben. Der Nordkreis ist durch sandige Standorte geprägt, während sich im Süden die Börde mit ihren fruchtbaren schwarzerdigen Äckern befindet.

Als erste Druschfrucht wurde Ende Juni Wintergerste geerntet. Im Durchschnitt wurden auf 10.922 Hektar 69,1 Dezitonnen je Hektar geerntet; das sind rund 12 Dezitonnen je Hektar weniger als im Vorjahr. Bei Winterroggen wurde auf 5821 Hektar rund 53,2 Dezitonnen je Hektar, 15 Prozent weniger als im Vorjahr, geerntet, bilanziert Wolfgang Köhler.

Bei der wichtigsten Ackerbaukultur, dem Winterweizen, wurden auf 48.056 Hektar 72,8 Dezitonnen je Hektar geerntet. Das sind rund 13 Dezitonnen je Hektar weniger als im Vorjahr. Die meisten Landwirte sind von den Qualitäten im Getreide enttäuscht. Ein hoher Kleinkornanteil, schwankende Proteingehalte sowie Backqualitäten schmälern die Erlöse, heißt es vom Bauernverband.

Die wichtigste angebaute Ölpflanze ist Winterraps, dessen Anbaufläche 16.820 Hektar beträgt. Der Witterungsverlauf und ein erhöhter Schädlingsdruck hat die Erträge mit 30,8 Dezitonnen je Hektar, gegenüber 39,8 Dezitonnen je Hektar im letzten Jahr, deutlich gemindert. Nicht zufriedenstellend war der niedrige Ölgehalt beim Raps.

Mit dem Ende der Mähdruschernte ist die arbeitsreiche Zeit auf den Äckern keinesfalls vorbei, denn nun werden die Flächen für die Herbsteinsaat vorbereitet und als erste Kultur der Raps für das kommende Jahr gedrillt. Für die Ernte von Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais erwarten die Bauern positivere Erträge, so Wolfgang Köhler.