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Bilanz Döhrener können auf 14 Wehrleute bauen

Die Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Döhren waren immer einsatzbereit, wenn sie alarmiert wurden. Diese Bilanz kann sich sehen lassen.

Von Anett Roisch 09.02.2018, 00:01

Döhren l 14 aktive Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Döhren sind einsatzbereit, zwölf passive Kameraden und Kameradinnen stärken ihnen den Rücken, helfen bei Einsätzen im geselligen Dorfleben mit. Junge Leute aus dem Dorf sind in die Wehr eingetreten und wollen sich möglichst schnell qualifizieren.

Ronny Matschke, der 2016 seinen Bruder Thomas als Wehrleiter abgelöst hat, zog für zwei Jahre Bilanz. Zwei Einsätze gab es 2016 für die Wehr, und zwar bei einem Strohballenbrand im Flachswerk und bei einem Schornsteinbrand im Dorf. 2017 mussten die Döhrener zu Einsätzen nach Weferlingen und Walbeck ausrücken. Bei den insgesamt sechs Einsätzen, darunter waren zwei Fehlalarme, ging es dreimal um Wohngebäude. Zum Glück gab es nur einen Einsatz in Döhren. Ende Oktober mussten die Kameraden eine verschmutzte Straße am Ortsrand in Richtung Mackendorf reinigen. Ronny Matschke erinnerte aber auch daran, dass eine Alarmierung der Leitstelle gleich im Januar des vergangenen Jahres nicht funktioniert hatte.

Neben den zahlreichen Alarmierungen und der regelmäßigen Ausbildung einmal im Monat waren die Wehrleute im Heimatdorf bei Festen im Einsatz. Alljährlich organisieren sie das Maifeuer und helfen beim traditionellen Hoffest Anfang September, das der Heimatverein in Regie hat. Bei diesem Fest ist auch immer die Kübelspritze in Aktion, die jüngsten Festgäste probieren gern ihre Treffsicherheit. Beim Hoffest und Festen an der Kirche haben die Kameraden den Heimatverein und die Kirchgemeinde zudem mit ihren Zelten unterstützt. So häufig wie im vergangenen Jahr haben sie ihre Zelte noch nie auf- und abgebaut.

Als Ronny Matschke 2016 die Wehrleitung übernahm, erklärte sich Volker Reinhardt, der die Wehr auch mehrere Jahre geleitet hatte, bereit, übergangsweise als stellvertretender Wehrleiter zu fungieren. Dieses Amt hatte Ronny Matschke zuvor inne. Jetzt hat Karl-Heinz Chmelik den Stellvertreterposten übernommen, er muss jedoch noch einige dafür nötige Lehrgänge absolvieren. Über Grundzüge der Risikoanalyse informierte Stadtwehrleiter Frank Hartwig die Kameraden und Kameradinnen. So gäbe es Probleme mit der Löschwasserversorgung im Flachswerk und am Ortsausgang in Richtung Weferlingen. Die Döhrener Wehr hat zwar ein Tanklöschfahrzeug, erhält nun aber noch einen Schlauchanhänger, damit im Ernstfall genug Schläuche für eine lange Wegstrecke zur Verfügung stehen. Dafür reiche der Platz im Gerätehaus gerade aus, wenn damit ein anderer Anhänger ersetzt wird. Der Stadtwehrleiter wertete ebenso eine Einsatzübung aus, bei der es auch Pannen gegeben hatte. Die Döhrener, die im Gerätehaus in Alarmbereitschaft saßen, wurden erst sehr verspätet über das Ende der Einsatzübung informiert. Sie waren vergessen worden.

Frank Hartwig sprach auch den unzumutbaren Zustand des Gerätehauses an. Das Haus bietet lediglich eine Garage für das Einsatzfahrzeug. Die Kameraden können sich nicht mal die Hände waschen, von Toiletten ganz abzusehen. Der Stadtwehrleiter verwies darauf, dass ein kombiniertes Dorfgemeinschaftshaus an das Gerätehaus angebaut werden soll, damit die Wehrleute auch endlich sanitäre Anlagen und getrennte Umkleideräume erhalten. Platz ist dafür hinter dem Haus vorhanden.

Das Dorfgemeinschaftshaus ist seit 2015 wegen baulicher Mängel gesperrt. Genutzt werden kann über einen Hintereingang lediglich ein kleiner Raum. In dem saßen die Kameradinnen und Kameraden mit ihren Gästen dann auch bei der Jahreshauptversammlung dicht gedrängt.

Bürgermeisterin Jacqueline Hinze dankte den Wehrleuten für ihre Einsatzbereitschaft. Auch sie setzt große Hoffnungen auf einen eventuellen Anbau an das Gerätehaus. Damit wieder Räumlichkeiten für dörfliche Veranstaltungen entstehen und die Feuerwehrleute endlich ordentliche Bedingungen für ihre Einsätze erhalten. Die Planung für den Anbau solle zwar in diesem Jahr beginnen, sagte sie. Im aktuellen Haushaltsplan sei aber noch keine Ausgabe für Döhren enthalten.

In der Diskussion wollte Sven Hinze wissen, ob die Kameraden auch versichert sind, wenn sie bei Alarmierungen mit Privatfahrzeugen dem Einsatzfahrzeug hinterherfahren. Nicht immer reiche der Platz auf dem Tanklöschfahrzeug. Die Versicherung gelte auch dafür, natürlich bei entsprechender Fahrweise, antwortete der Stadtwehrleiter.

Sollten mehr als die sechs Kameraden, die auf dem Tanklöschfahrzeug Platz finden, einsatzbereit sein, können sie mit privatem Pkw hinterher fahren. Oftmals können sie vielleicht helfen, Einsatzgruppen anderer Wehren zu unterstützen.

Es gäbe überall dieselben Probleme, stellte Michael Fricke, Chef der Freiwilligen Feuerwehr aus dem zwei Kilometer entfernten niedersächsischen Nachbarort Mackendorf, fest. Er war mit Oliver Kuschel zur Jahreshauptversammlung nach Döhren gekommen. Michael Fricke erklärte, die Mackendorfer Wehr könne im Notfall auch in Döhren zum Einsatz kommen. In vergangenen Jahren hatte es auch schon Einsätze über die Landesgrenze hinweg gegeben.