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Bilanz in Calvörde Ziel: Akzeptanz auf Augenhöhe

Im Gemeinderat hat Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake das Jahr 2017 Revue passieren lassen. Größte Sorge ist das Geld.

Von Anett Roisch 05.01.2018, 00:01

Calvörde l „2017 war die Situation für die Gemeinde nicht leicht. Die finanzielle Grundlage schwächelte, denn die Umlagen stiegen. Das ist der Grundtenor, mit dem wir uns seit einiger Zeit beschäftigen müssen. Die Aufgaben werden nicht geringer. Werterhaltungsmaßnahmen und Investitionen verschieben wir immer wieder“, blickte Calvördes Bürgermeister VolkmarSchliephake (CDU) bei der jüngsten Zusammenkunft des Gemeinderates zurück.

Der Gemeindechef beschrieb die Entwicklung der finanziellen Situation als „bedenklich“. „Wir haben Ende 2017 noch einen Schuldenstand von 1,8 Millionen Euro. 2024 sind es noch 78.800 Euro“, schilderte Schliephake. Bei einer so großen Gemeinde sei das noch vertretbar. Er bemängelte, dass Kredite für Investitionen verwehrt werden, da die Gemeinde sich bis 2022 noch im Konsolidierungszeitraum befindet. „Bei einem Zinsniveau, das geringer ist als die Preissteigerung, die wir allgemein haben, kann man eigentlich nichts falsch machen und jetzt investieren. Als Beispiele nannte er Bauvorhaben an der Grundschule in Wegenstedt und der Sekundarschule in Calvörde. In den 1990er Jahren seien in den Dörfern aus Asphaltflächen grüne Oasen geworden, die nun gepflegt werden müssen. „Das kostet Zeit und Geld. Dazu braucht man Technik und Energie“, so der Bürgermeister.

2017 wurde – nach Ansicht von Schliephake – gemacht, was möglich war. „Es ist uns gelungen, Balance herzustellen. Über viele Jahre haben wir im großen Konstrukt der Gemeinde Calvörde und auch in den Ortsteilen Maßnahmen realisiert und so die Akzeptanz auf Augenhöhe hergestellt“, beschrieb er. Die Beteiligung aller Ortsteile sei durch das funktionierende Netzwerk mit den Ortsteilbeauftragten möglich.

Das Herzstück der Gemeinde im öffentlichen Leben seien die Vereine. Im Jahresprogramm der Gemeinde mit den elf Ortsteilen gibt es über 100 Einzelveranstaltungen und mehr als 300 wiederkehrende Feste, Treffen, Sportereignisse- und Trainingsstunden sowie kulturelle Darbietungen.

Schliephake appellierte, den Begriff Kommune nicht neu zu erfinden, aber neu zu vermitteln. „Gemeinde heißt Gemeinschaft. Nicht die Gemeinderäte und schon gar nicht der Bürgermeister sind die Gemeinde, sondern die Bürgerinnen und Bürger. Wir sind lediglich die Vertretungsberechtigten. Ich meine, dass nicht derjenige der Starke ist, der am Stammtisch kritisiert oder nörgelt, sondern derjenige, der gemeinsam mit uns etwas verändert. Wir sollten den Bürgern immer wieder klar machen, dass jeder Einzelne im privaten Rahmen und auch öffentlich vor seiner Tür etwas beitragen kann, um die Welt ein Stückchen zu verbessern“, beschrieb er seine Botschaft für 2018.

Der Bürgermeister bedankte sich bei den Gemeinderäten und bei den Mitgliedern der Ausschüsse für das Engagement, für die konstruktiven Gespräche, für die sachliche Streitkultur und für das gemeinsame Miteinander.

Ein besonderes Dankeschön und Blumen gab es für den stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Lindner und auch für die Frauen im Rat, die genauso – wie die männlichen Vertreter –Verantwortung übernehmen. Lindner sprach im Namen des Rates Dankesworte aus und beschrieb: „Die Arbeit wird nicht leichter. Du steuerst gekonnt das Schiff – die Mitgliedsgemeinde – rechts und links am Sturm vorbei, obwohl die Wellen höher geworden sind.“