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Blutspende Auf Ehrenamtliche ist stets Verlass

Mehr als 100 Blutspender in einer Aktion - im Weferlinger Gymnasium hat das ehrenamtliche Helferteam immer alle Hände voll zu tun.

Von Carina Bosse 29.12.2016, 00:01

Weferlingen l Nach 50 Jahren im Dienst der guten Sache hat Elke Stackmann in diesem Monat ihren letzten Einsatz für die Blutspender im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Weferlingen gehabt.

Viele Spender kennen sie, wenn sie herumgewirbelt ist, um sich nach dem Aderlass um den Imbiss für die Frauen und Männer zu kümmern. Bei der für sie letzten Blutspende hatte Elke Stackmann einen Schrittzähler in der Tasche.

Den hatte sie von ihrem Sohn bekommen und zum Termin in Gang gesetzt. Nach gut der Hälfte der Zeit hatte sie schon deutlich mehr als 8000 Schritte getan, am Ende waren es mehr als 10000. Sie pendelte immer wieder zwischen dem Raum mit dem Imbissangebot für die Spender und der Küche hinterm Lehrerzimmer.

Schritte, Stufen hoch, Stufen runter, Schritte, um die Ecke und noch ein paar Schritte. Dann wurden die in der Küche aufgefüllten Tabletts gegriffen und das ganze Prozedere ging wieder zurück, fünf Stunden lang pendelte sie so von Raum zu Raum. „Ab jetzt können das mal andere übernehmen“, sagte Elke Stackmann.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bedankte sich für ihr langjähriges Engagement mit einem Präsentkorb bei Elke Stackmann. Das war ihr gar nicht recht, arbeitet sie doch viel lieber ganz unauffällig im Hintergrund.

108 Blutspender, darunter erfreulicherweise auch einige Erstspender, standen am Ende des Tages auf der Liste des mobilen Blutspendedienstes. Eine schöne Zahl, die aber auch einiges an Arbeit und Organisation bedeutet.

Für die ehrenamtlichen Küchenkräfte der Weferlinger Ortsgruppe des DRK geht das schon Tage vorher los, wenn eingekauft werden muss. Zum Schleppen der schweren Kisten holt sich Christa Körtge immer ihren Mann mit ins Boot, der anpackt, ohne groß zu fragen.

Anni Lehmann stellt immer einen leckeren Eiersalat selbst her, der später zum Belegen der Brote und Brötchen verwendet wird. Die Kiste frischer Brötchen kommt frisch am Tag der Blutspende auf den Küchentisch. Und dann wird geschmiert, was das Zeug hält, denn bei mehr als 100 Spendern geht eine ganze Menge an Lebensmitteln raus.

„Wir wissen ja vorher nie so genau, wer und wie viele kommen“, berichtete Anni Lehmann. Da sei es schwer, immer die richtige Menge einzuschätzen. Doch im Laufe vieler Jahre hat das Team Erfahrungen gesammelt, auf die sie sich eingestellt haben. Fehlt aktuell etwas, springt zum Beispiel Karola Mertens noch mal rasch los, um etwas zu holen.

Für die 85-jährige Gisela Böse aus dem Küchenhelferteam war die Dezember-Blutspende ebenfalls die letzte. Sie möchte ein wenig kürzer treten, wie sie selbst sagte. Vieles falle nicht mehr so leicht.

Mit Martina Rahn ist aber schon eine Nachfolgerin gefunden, die sich nun erst einmal einarbeiten konnte, sich alle Abläufe im eingespielten Team anschaute und gleich aktiv mitmachen konnte, die vielen Tabletts immer wieder aufzufüllen mit belegten Brötchen und allerlei frischen Lebensmitteln.