Lockstedter Wehr Brandschützer haben Fahrzeug ohne TÜV
Die Nachricht schockiert die Brandschützer in Lockstedt. Das Feuerwehrauto, das im Gerätehaus steht, hat keinen gültigen TÜV mehr.
Lockstedt l „Zur Zeit hat unser Löschfahrzeug keinen gültigen TÜV, da die Bremsen die notwendige Bremskraft nicht mehr erreichen. Hier ist die Stadt gefragt, um schnell eine Lösung zu finden“, sagte Mario Riebold, Leiter der Lockstedter Ortsfeuerwehr, am Sonnabend bei der Jahreshauptversammlung der Wehr. „Aber wenn das Fahrzeug keinen TÜV hat, dann können wir damit nicht fahren. Wer übernimmt die Haftung? Wir sollen Menschenleben retten und bringen uns selbst in Gefahr“, schlussfolgerten die Brandschützer. „Wir können doch nicht einfach ein Haus abbrennen lassen?“, fragten die Feuerwehrleute ihren Leiter. „Früher haben wir alle Gerätschaften getragen oder sind mit dem Pferdewagen gefahren. Vielleicht kommen wir da jetzt wieder hin!“, provozierte Siegfried Dürkop, der zur Alters- und Ehrenabteilung der Wehr gehört.
„Fakt ist, wenn Alarm ist und ich der Einsatzleiter bin, werden wir ausrücken“, betonte Riebold. „Wer übernimmt dann die Haftung? Der Einsatzleiter?“, war wiederholt die Frage in der Runde. „Wir sind an einer schnellen Lösung interessiert, aber ich kann jetzt noch keine Auskunft geben. Der TÜV ist seit zwei Monaten abgelaufen. Das liegt noch in der Zeit. Kontakte wurden zur Werkstatt aufgenommen, ob wir die Teile kriegen oder nicht, ist noch ungewiss. Angebote sollen erstellt werden“, sagte Riebold. Nach Ansicht des Wehrleiters könnte es auch eine Ersatzbeschaffung geben. „Wenn das jetzt noch länger dauert, wird es eine Entscheidung geben, ob wir einsatzbereit sind oder nicht“, ergänzte er. Erst in der nächsten Woche könne Riebold dazu eine Auskunft geben. „Wann bekommen wir das neue Auto?“, hakten die Brandschützer noch mal nach. „Wir sind nicht die einzige Wehr, die ein kaputtes Fahrzeug hat. Siestedt hat seit dem Sommer ein defektes Fahrzeug. Herr Meyer aus der Stadtverwaltung hat uns in Aussicht gestellt, dass wir vielleicht schon früher als geplant ein Ersatzfahrzeug bekommen. Ursprünglich sollten wir es 2019 kriegen. Das ist dann aber kein neues Auto, sondern ein gebrauchtes“, sagte Bogumila Jacksch (UWG), Bürgermeisterin von Oebisfelde, die in Lockstedt wohnt.
Wenn sich bis nächste Woche keine Lösung findet – sollte nach Ausführungen der Bürgermeisterin – die Wehr, die dann nicht ausrücken kann, abgemeldet werden.
„Wir haben eine einsatzfähige Truppe, aber kein Fahrzeug. In Everingen steht ein Auto, aber es gibt keine einsatzfähige Mannschaft. Wir sitzen doch alle in einem Boot. Wir sollen doch auch die Einsätze in Everingen mit übernehmen. Was hält die Stadt davon ab, das Auto umzusetzen?“, fragte Feuerwehrmann Ulrich Lauenroth.
Bogumila Jacksch sagte: „Ich werde unser Problem im Wirtschafts- und Ordnungsausschuss ansprechen. Aber auch die Stadtwehrleitung muss sich dazu äußern.“