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Coronavirus Fenster zieren das Kulturzentrum

Aus einer alten Pfarrscheune in Rätzlingen entsteht ein Gemeinde- und Kulturzentrum. Es haperte an Fenstern und Türen.

Von Anett Roisch 25.05.2020, 14:23

Rätzlingen l Während einige Wochen auf der Baustelle des Gemeinde- und Kulturzentrums – gleich neben der Rätzlinger Kirche – alles ruhte, herrscht jetzt reges Treiben. Fenster und Türen sind eingebaut. Der abschließbare Rohbau war die Voraussetzung für den Baufortschritt. Die Befürchtung war, dass das, was tagsüber eingebaut wurde, nachts wieder ausgebaut und entwendet wird.

Handwerker geben sich nicht nur sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Elektriker, Trockenbauer sowie Heizungs- und Sanitärmonteure haben jetzt gut zu tun. Die Fenster und eine provisorische große Eingangstür sind nun eingebaut. „Auch die neue Tür sollte theoretisch schon mitgeliefert werden, aber es gab da noch Probleme mit dem Schließmechanismus. Die Bautür wird in der nächsten oder übernächsten Woche durch die gewünschte Pforte ersetzt“, erklärte Bauingenieur Steffen Hilliger vom Haldensleber Planungsbüro Seidl & Heinecke bei der Besichtigung der Baustelle.

Wieder kommen Planer, Bauleute sowie Vertreter der evangelischen Gemeinde auf der Baustelle des Gemeinde- und Kulturzentrums zusammen, um Details abzusprechen.

Wegen der Corona-Pandemie achteten alle Personen bei der Baubesprechung nicht nur exakt auf den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand, sondern die Anwesenden tragen Mund- und Nasenmasken. Im Inneren des Rohbaus passten Hans-Günter Müller und Dennis Leitel vom Unternehmen Ralf Philipp aus Trippigleben die Trockenbauwände an.

Während an der Straßenseite der große Veranstaltungsraum entsteht, wird die zweite Hälfte des Gebäudes in kleine Räume aufgeteilt. Dazu zählen das WC, Abstellraum, eine Teeküche und ein Besprechungszimmer. Der Ablaufplan sei noch in der Schwebe. „Wir sind erst noch dabei, das mit dem Rohbauer abzusprechen“, sagte der Planer. Durch die Corona-Pandemie gibt es auch immer mal wieder Ausfälle bei den Firmen, die wegen erkrankter Arbeiter umplanen müssen. Für Handwerksmeister Klaus Redlich von der Firma Redlich Haus- und Freizeittechnik in Wieglitz, sind die anstehenden Arbeiten im Gemeindehaus keine besonderen Herausforderungen. „Das sind für uns eher Kleinigkeiten, sozusagen das übliche Brot. Wir bauen hier eine elektrische Heizung sowie die Sanitäreinrichtungen ein. Das ist überschaubar“, erklärte Redlich. Zufrieden schaut auch Karl-Michael Schmidt, Gemeindepädagoge des Kirchenkreises Haldensleben-Wolmirstedt, auf das Baugeschehen.

Gefördert wird das Bauprojekt der evangelischen Gemeinde mit Hilfe von Mitteln aus dem Leader-Förderprogramm der EU zur lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten. Bereits im August 2018 kam der Zuwendungsbescheid in Höhe von 239.630 Euro. Das waren 75 Prozent Förderung. Es kam schon damals immer wieder zu Unterbrechungen der Planung und dann noch zu einer Preissteigerung – 422.000 Euro betrug dann die Gesamtsumme.

Das neue Haus wird als Begegnungsstätte für den Kirchengemeindeverband Rätzlingen mit den Orten Kathendorf, Bösdorf, Lockstedt, Everingen und Seggerde dienen. Im neuen Domizil ist Platz für die Treffen des Frauenkreises, für die Bibelwochen, für den Konfirmandenunterricht, für die Kindernachmittage, für die Christenlehre und für die Wintergottesdienste. Aber auch für öffentliche Veranstaltungen soll das Haus geöffnet werden.

Eigentlich sollte der Bau bereits Pfingsten eingeweiht werden, doch durch die Bauverzögerungen scheint sich die Fertigstellung voraussichtlich noch bis zum Ende des Sommers hinzuziehen. „Und auch draußen gibt es noch gut zu tun“, blickte der Planer voraus.