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Coronavirus Hunderte Tests im Haldensleber Testzentrum

Das Gesundheitsamt und Ameos betreiben seit zwei Wochen ein Corona-Testzentrum in Haldensleben. Seither wurden 200 Personen getestet.

Von Juliane Just 02.04.2020, 01:01

Haldensleben l Das Absperrband ist nicht zu übersehen. Mitten auf dem Gelände des Ameos-Klinikums ist eine Hochsicherheitszone eingerichtet worden. „Testzentrum“ steht in roten Buchstaben auf der Tür. Hier werden seit zwei Wochen Corona-Verdachtsfälle auf den Virus getestet. Die Volksstimme hat sich vormittags außerhalb der Öffnungszeiten des Testzentrums die Abläufe zeigen lassen.

Vom Eingang bis zur Versendung des Corona-Tests gibt es mehrere Stationen, die jede Person durchlaufen muss. In dem Testzentrum werden ausschließlich Personen getestet, die vorab einen Termin vom Gesundheitsamt erhalten haben und die entsprechenden Kriterien für den Test erfüllen.

Nach dem Eintreten müssen die Hände desinfiziert werden. Das medizinische Personal nimmt die Personen in Empfang – getrennt durch eine Glasscheibe – und erklärt ihnen die Desinfektion. Drei Pumpstöße sind notwendig, dann wird das Mittel in den Händen verrieben. Das medizinische Personal prüft die Hände im Anschluss.

Danach füllt der Patient das Anmeldeformular aus, während die Mediziner die Chipkarte einlesen. Es wird ein Barcode ausgedruckt, der die Daten des Patienten enthält. Dieser wird auf das Röhrchen mit der Rachenprobe geklebt, die im nächsten Schritt folgt. In einem Zimmer wartet eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes auf den Patienten. Sie ist mit der vorgeschriebenen Schutzkleidung gekleidet.

Der Rachenabstrich an sich ist kurz und schmerzlos. Das Stäbchen muss tief in den Rachen geführt und einmal rundherum am Gewebe entlanggeführt werden. Anschließend wird die Sollbruchstelle abgeknickt und das Wattestäbchen verschwindet in einer speziellen Lösung. Das Röhrchen wird verschlossen und landet in einem Sammelbeutel. Anschließend werden die Corona-Tests aus Haldensleben verpackt und an das Ameos-Zentrallabor in Bernburg verschickt.

„In dem Labor werden täglich bis zu 400 Tests ausgewertet“, sagt Klinikdirektor David Kayser. Binnen 24 Stunden ist das Ergebnis da. Das Labor informiert diejenigen, die negativ getestet wurden, telefonisch. Die positiven Fälle jedoch werden direkt an das Gesundheitsamt gemeldet. „Wir rufen die betroffenen Personen umgehend an und informieren sie über die Verhaltensregeln wie die sofortige Quarantäne“, erklärt Eugenie Kontzog, Leiterin des Gesundheitsamtes des Landkreises. Neben der telefonischen Information erhalten die Personen ebenfalls einen schriftlichen Befund.

Insgesamt fünf Minuten dauert der Corona-Test vor Ort. Deswegen können während der Öffnungszeiten nachmittags bis zu 40 Personen getestet werden. Bei der Terminvergabe achtet das Ordnungsamt darauf, dass die Patienten sich möglichst nicht im Testzentrum begegnen – wegen der Ansteckungsgefahr, aber auch wegen des Datenschutzes.

Vor Ort kümmern sich täglich drei Mitarbeiter um die Rachenabstriche – zwei Personen vom Gesundheitsamt sowie eine Person vom Ameos-Klinikum als medizinische Fachkraft. „Wir haben am ersten Tag wenige Termine vereinbart, weil wir uns erst einmal einspielen wollten“, sagt Krankenschwester Ines Zeiseweiß. Sie seien den Weg selbst abgelaufen, den die Person später geht, um eventuelle Probleme bereits im Vorfeld aus dem Weg zu räumen.

„Wir haben uns dann relativ zügig eingearbeitet“, berichtet „Schwester Ines“. Ein mulmiges Gefühl habe sie im Testzentrum nicht – es sei eben ihre Arbeit.