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Coronavirus Wo soll das Impfzentrum entstehen?

Bis Ende Dezember soll im Landkreis Börde ein Impfzentrum entstehen. Die Kreisverwaltung prüft mögliche Standorte.

Von Juliane Just 05.12.2020, 00:01

Haldensleben l Insgesamt 14 Impfzentren soll es in Sachsen-Anhalt bis Ende des Monats geben. In den Zentren sollen in kurzer Zeit viele Menschen gegen das Virus geimpft werden können. „Es ist eine gewaltige logistische Herausforderung für den Landkreis, das geforderte Impfzentrum auf die Beine zu stellen“, sagt Uwe Baumgart, Pressesprecher des Landkreises. Bisher werde noch mit Hochdruck nach einer geeigneten Immobilie gesucht, die den vorgegebenen Anforderungen entspricht.

Bis zum Jahresende soll der Corona-Impfstoff zur Verfügung stehen, der dann in den Zentren der Landkreise und kreisfreien Städte geimpft werden soll. Landrat Martin Stichnoth sprach beim Kreistag am Mittwoch von 130.000 Impfdosen, die Sachsen-Anhalt erhält. Mit den ersten Impfdosen sollen vorrangig Risikogruppen geimpft werden. Dabei handelt es sich um bestimmte Altersklassen und Menschen mit Vorerkrankungen, die in Einrichtungen Krankenhäusern wie Seniorenheimen leben. Nötig sind zwei Impfungen in bestimmtem Abstand.

„Die Impfdosen, die wir voraussichtlich erhalten, werden nur für diese Menschengruppen ausreichen“, sagt Iris Herzig, Dezernentin der Kreisverwaltung im Bereich Gesundheit und Ordnung. Alle weiteren Bevölkerungsgruppen könnten vermutlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 geimpft werden.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel dämpfte bereits Erwartungen, dass es sofort mit Massen-Impfungen in ganz Deutschland losgehen kann. Laut dem Kanzleramt würden im zweiten Quartal 2021 sich mögliche Mengen voraussichtlich schon besser darstellen, im dritten Quartal werde bei erwartetem Verlauf dann sehr viel Impfstoff verfügbar sein.

Sind genügend Impfdosen vorrätig, wird das Prozedere einfacher. „Dann könnten auch Arztpraxen den Impfstoff verabreichen“, sagt Herzig. Die Terminvergabe solle ausschließlich über den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 vergeben werden.

Bisher werde vor allem in der Kreisstadt Haldensleben nach einer geeigneten Immobilie gesucht, das ließ Landrat Martin Stichnoth beim Kreistag verlauten. Außerdem werde über mobile Teams nachgedacht, die in den entsprechenden Einrichtungen im ganzen Landkreis impfen können. Auf drei bis vier Impfteams hoffe der Landkreis laut seinen Angaben.

Doch die Anforderungen an ein solches Impfzentrum sind hoch. So benötigt der Impfstoff Kühlung von Minus 70 Grad Celsius und kann nicht lange aufbewahrt werden. Zusätzlich braucht es medizinisches und unterstützendes Personal vor Ort, das die nötige Erfahrung für Impfungen mitbringt. „Wir organisieren die gesamte Planung und Koordination als auch den Personaleinsatz“, erklärt Iris Herzig. Dafür werde es voraussichtlich eine eigene Arbeitsgruppe geben.

Bis zum 15. Dezember wolle sich der Landkreis auf einen Standort festlegen, danach soll das Impfzentrum nach und nach eingerichtet werden. „Wir gehen davon aus, dass wir vor Januar nicht mit der Impfung vor Ort beginnen können“, so die Dezernentin.