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Dorfmeister Neulinge und „alte Hasen“ kegeln

Spaß, sportlicher Ehrgeiz, Geselligkeit - das sind die vielfältigen Gründe an der Dorfmeisterschaft im Kegeln teilzunehmen.

Von Anett Roisch 27.04.2016, 01:01

Calvörde l „Wir wollen die Calvörder animieren, gemeinsam etwas zu tun und so das gesellschaftliche Leben bereichern. Hier kommen Leute zusammen, die sich sonst selten begegnen“, beschrieb Bernd Kampe das Anliegen. Er leitet die Abteilung Kegeln der Sportgemeinschaft (SG) Calvörde. Kampe bedauerte, dass die Beteiligung immer geringer ausfällt. „Es kommen von Jahr zu Jahr weniger. Die meisten Leute scheinen nach der Arbeit zu erledigt zu sein, um noch Kraft und Lust zum Kegeln zu haben. Aber vielleicht sollten wir die Dorfmeisterschaft mal auf einen Sonnabend verlegen“, sagte er vorausblickend. „Wir wollen den Zusammenhalt stärken. Wichtig ist, dass etwas Sportlich-Kulturelles auf die Beine gestellt wird“, betonte Henning Reps, Mannschaftsleiter der Abteilung Kegeln, während er die Anzahl der Hölzer notierte. Vor der Mannschaft der Erwachsenen hatten die Kinder die Chance, den Titel zu holen. 15 Nachwuchssportler schickten die schweren Kugeln scheinbar unermüdlich über die Bahn. Nach einer Stunde stand das Ergebnis fest. Bei den Mädchen gewann Paula Riediger und bei den Jungen Peter Rübe. „Es sind einige Talente dabei“, versicherte Reps, der auch die Kinder trainiert und betreut. Groß ist die Hoffnung der Kegelsportler, dass einige der Kinder der Sportgemeinschaft die Treue halten. „Ihr wart alle wirklich gut“, versicherte Kampe und beglückwünschte die Jugendlichen bei der Siegerehrung.

Die Stimmung in der Alten Fabrik war ausgelassen. Neulinge und alte Hasen kegelten Seite an Seite. Der Ehrgeiz, zu gewinnen, wurde von Stunde zu Stunde geschürt. So gaben die „Gartenmädels“ und die „Powerladys“ alles, während die Frauen des Feuerwehrvereins nichts anbrennen ließen. Bei den Männern nahmen zwei Teams der Brandschützer die Herausforderung der hartgesottenen Herren des Heimatvereins an. In den Kegelpausen gönnten sich die sportlichen Dorfschönheiten ein Gläschen Sekt. „Heute Abend geht es nicht nur um den Sport, sondern auch um den Spaß an der Geselligkeit“, verrieten die Frauen. Dies bestätigte auch Kampe: „Es geht hier nicht um Leistungssport, sondern um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Vereine untereinander.“ Sogar Calvördes stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Lindner (SPD) lässt geschickt einige schwere Kugeln über die Bretter rollen. Auch Ingo Lüer, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, wagte sich auf die Bahn. Er stellte den linken Fuß nach vorne in Wurf- richtung, ging leicht in die Hocke, der Arm mit der Kugel holte aus und ließ schwungvoll die Kugel in Richtung Kegel rollen, so dass sie beim Wurf die vollen acht Kegel umhaute. „Zum Glück keine Pumpe“, triumphierte er.

Die Tradition der Dorfmeisterschaften gibt es schon seit mehr als 15 Jahren. Mit Spaß am Sport rollten die schwarzen Kugeln noch bis kurz vor Mitternacht. Dann stand das Ergebnis fest. Dorfmeisterin darf sich Annelies Ziem nennen, die mit 81 Jahren die älteste Keglerin war. Die Wieglitzerin erkämpfte sich mit viel Ehrgeiz und Ausdauer die glänzende Siegertrophäe. Den Meisterpokal der Männer holte sich Dieter Makkus.

„Wer bei uns mitkegeln möchte, ist willkommen“, sagte Kampe. Jeden Freitag wird von 18 Uhr bis 20 Uhr in der Fabrik trainiert. Das Training für die Kinder findet mittwochs von 16 bis 18 Uhr statt.