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Dorfralley Kniffliges aus der Märchenwelt

80 Teilnehmer haben bei der 10. Emdener Fußgängerrallye mitgemacht. Dieses Mal war Wissen aus der Märchenwelt gefragt.

Von Carina Bosse 01.09.2016, 01:01

Emden l Wegen der Hitze galt es, reichlich zu trinken, viele hatten ihr Wasser oder ein Bier im Gepäck, andere griffen gern auf die Angebote der Stationsbetreuer bei der 10. Emdener Fußgängerrallye zurück.

Beim „Fischer und seiner Frau“ bei Familie Wolter konnten man seine geschundenen Füße sogar in einem kleinen Pool abkühlen und kurz verschnaufen. Passend zum Thema mussten hier Fische, Seepferdchen und andere Meeresbewohner „geangelt“ werden, aber Vorsicht, eine gewisse Punktzahl durfte nicht überboten werden. Steffen Wolter hatte das Meeresgetier im Trockenpool selbst aus Holz kreiert, berichtete er.

Der Titel von Wolters Station verrät schon, worum es in diesem Jahr ging: um Märchen. Vor allem die der Brüder Grimm. Jacob und Wilhelm Grimm hatten lange Zeit Märchen und Sagen gesammelt, ehe sie zu Papier gebracht wurden. So manch knifflige Passage aus ihren vor allem als Kinder- und Hausmärchen herausgegebenen Geschichten brachten vor allem die Erwachsenen ins Schwitzen. Denn anhand solcher, meist nicht so bekannter Textzeilen mussten zum Beispiel bei Hildburg Böcker an der Hauptstraße fünf Märchen erkannt werden.

Ins Schwitzen kam auch Karin Bierwisch. Sie hatte sich als „Der gestiefelte Kater“ in Fellweste mit Gürtel und großem Hut gekleidet, um die Teilnehmer an ihrem Spiel zu empfangen. „Viele wussten gleich, dass nicht Pfeil und Bogen, sondern ein Schwert zum gestiefelten Kater gehören, doch ein Schwert konnte ich leider nicht auftreiben“, sagte die Jurorin. Voller Elan erklärte sie zig Mal das Spiel an ihrer Station.

„Viele werden sich wohl zur Weihnachtszeit, die ja bekanntlich auch die beste Märchenzeit ist, mal wieder das eine oder andere Märchen genauer anschauen und dann auch wissen, welche Rolle ein abgenagter Hühnerknochen bei ,Hänsel und Gretel‘ spielt“, sagte Organisationschefin Birgit Sommer. Insgesamt hätte sich der Freizeitverein Emden vorgenommen, auch im nächsten Jahr beim Thema „Märchen“ zu bleiben und mit einigen neuen Spielen aufzuwarten, obwohl (oder gerade weil) einige Teilnehmer das Thema schwierig fanden. Schwierig, vor allem, was die Zitate und das Erraten von Märchen mittels Ertasten ausgesuchter Utensilien aus den Märchen betraf, berichtete die Vereinsvorsitzende.

Insgesamt 13 Stationen mussten die Fußgänger in kleinen Gruppen an diesem hochsommerlichen Nachmittag bei den Familien Lehrmann, Weißschnur, Böcker, Bierwisch, Pröttel, Schneider, Waeke, Kirchner, Kraberg, Lindner, Wienecke und Wolter aufsuchen. Lustig, dass die Familie von Andrea Schneider (was auch sonst) das Märchen „Das tapfere Schneiderlein“ für sich thematisiert hatte. Als einziges russisches Märchen schaffte es an diesem Tag „Der Hirsch mit dem goldenen Geweih“ in die Top 13. „Es soll vor allem Spaß machen“, brachte eine Teilnehmergruppe von Kindern auf den Punkt, die sich ebenfalls aufgemacht hatten, um bei der Dorfrallye mitzumachen.

Am Ende eines heißen, aber unterhaltsamen Nachmittages standen die Gewinner fest. In Böckers Scheune, wo auch das leibliche Wohl bedient werden konnte, erfolgte die Auswertung und Siegerehrung. Der Freizeitverein bedankte sich insbesondere bei der Familie Böcker, die trotz der Hitze zum Gelingen beigetragen hatten, bei allen Teilnehmern und den Stationsbetreuern.

Im kommenden Jahr soll es die „richtige“ 10. Fußgängerrallye werden, denn beim ersten Mal hatte es sie in der heutigen Form noch nicht gegeben. Bis dahin können sich alle, die wieder teilnehmen wollen, ihr märchenhaftes Wissen also noch deutlich verbessern. Termin für 2017 soll übrigens das letzte Wochenende vor den Sommerferien werden, kündigte Birgit Sommer an.