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Drömling Abenteuerliches im Wald erleben

Abenteuer pur: Naturfreunde sind mit Ranger Ulrich Kaatz von Kämkerhorst aus durch den Drömling gewandert.

Von Anett Roisch 11.09.2017, 01:01

Kämkerhorst/Mannhausen l „Die Sauen sind da. Aber sehen werden wir nicht viel. Wenn wir hier mit vielen Leuten durch den Wald wandern, ist das Schwarzwild verschwunden“, weiß Ranger Ulrich Kaatz und schaute sich schon mal an, was die Wanderer so für Schuhe anhaben, um dann einen geeigneten Weg auszusuchen. „Käuzchen und andere Eulenvögel werden wir hören. Wir könnten Hasen, Fasane und Stockenten erblicken. Und auch Rehwild steht am Waldesrand - das habe ich vorhin schon gesehen“, beschrieb Kaatz. Statt einer Begegnung mit einer wilden Sau oder einem verärgerten Eber, sollte es für die Naturfreunde viele interessante Spuren zu entdecken geben.

Vor dem Start der Tour gab es passend zur „Wilden Wanderung“ für die Besucher Wildschwein- und Rehbraten, der in einem Ofen von Landwirt Jürgen Germer gebacken wurde. Der Landwirt hat nämlich nicht nur Wasserbüffel auf der Wiese, sondern versorgte auch die Naturfreunde mit Köstlichkeiten. Salate mit wilden Kräutern bereiteten die Mitarbeiterinnen der Naturparkverwaltung und ihre Helfer zu. Dominik Jeremias aus Rätzlingen und Lisa Albrecht aus Oebisfelde, die im Drömling ihr Freiwilliges ökologisches Jahr absolvieren, waren in der Küche aktiv, während Birgit Wendt aus Bülstringen, Britta Franke aus Grauingen sowie die Ranger Thomas Klöber und Ulrich Kaatz die Gäste bewirteten. Gespeist wurde wie bei Fürsten, die sich nach der Jagd stärkten. „Das Essen ist köstlich“, schwärmte Elvira Wilke aus Mannhausen, die mit ihren Enkeln Brain und Phil unterwegs war. „Wir sind schon zum dritten Mal in Kämkerhorst zu Gast. Wir sind oft mit dem Fahrrad im Drömling unterwegs. Die Ruhe und die Landschaft ziehen uns hier her“, verrieten Margrit und Bernd Müller aus Haldensleben, die sich nach dem Festschmaus ein Glas Wein gönnten. Die Ranger hatten anscheinend einige Frösche und Vögel verpflichtet, die ein Konzert gaben.

Von der Ohrebrücke aus ging es in Richtung Mieste. Kraniche, die zum Schlafen zur Flachwasserzone nach Piplockenburg flogen, zogen trompetend über die Köpfe der Wanderer hinweg. Kaatz konnte zu jeder Tierart etwas spannendes erzählen und beantwortete geduldig alle Fragen der Wanderer. In der Dunkelheit haben die meisten Menschen Angst, weil sie Geräusche hören, die sie nicht zuordnen können. „Ich habe keine Angst – auch nicht vor dem Wolf“, erklärte der zwölfjährige Rasmus Klein aus Wolfsburg. Die Ranger appellierten: „Angst muss man nicht haben. Die meisten Tiere meiden die Menschen.“

Im Drömling hat die Brunftzeit des Rotwildes begonnen. „Diese wird mit lautem Röhren der männlichen Hirsche begleitet. Sind diese Geräusche für Sie atemberaubend oder gruselig? Finden Sie es bei unserer Wanderung entlang der Kernzone in Richtung Brunftplatz im Drömling heraus“, animierte Sabine Wieter, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit im Naturpark. Die Hirschwanderung findet am Freitag, 15. September, statt. Treffpunkt ist um 17 Uhr in Buchhorst. Nach einer Einleitung und einer Stärkung machen sich die Gäste auf den Weg, um dem König der Wälder etwas näher zu kommen. Wer bei dieser Tour dabei sein möchte, sollte sich anmelden telefonisch unter 039002/850 11 oder per Mail poststelle@droemling.mule.sachsen-anhalt.de