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Drömlingsborussen Herzen schlagen für schwarz-gelb

Die Leidenschaft für Borussia Dortmund vereint die Drömlingsborussen. Der Fanclub hat in Rätzlingen gefeiert.

Von Anett Roisch 14.01.2019, 00:01

Rätzlingen l Obwohl die meisten Fußballfans des Clubs im sachsen-anhaltinischen Drömling wohnen, schlagen ihre Herzen für den Dortmunder Fußballverein. Die Drömlingsborussen sind eine eingeschworene Gemeinschaft.

In der Winterspielpause droht an so manchem Wochenende Langeweile. Nicht aber bei den Drömlingsborussen, denn über 60 Frauen und Männer nutzen den Borussia freien Sonnabend für eine After Christmas Party. „In der Weihnachtszeit ist bei den meisten der Kalender voll, deshalb versammeln wir uns zum Jahresanfang“, erklärt Lutz Barnieck, Vorsitzender der Drömlingsborussen“.

Im Saal der „Goldenen Gans“ ist alles - angefangen vom Tischtuch über Servietten bis hin zum Flaschenöffner – auf schwarz-gelb getrimmt. An den Wänden hängen ein riesiges Banner und Fahnen. Ehrensache ist es, dass auch die Fans vom Schal bis zum Vereins-T-Shirt samt Logo mit Fischotter des Drömlings ausgestattet sind. Vor der Bühne stehen die Preise für die Verlosung, deren Erlös wieder einer BVB-Stiftung zugute kommen soll.

Pünktlich trudeln die Gäste ein. Mit dem ersten Bier wird auch gleich über die „guten alten Zeiten“ des Fanclubs und über den derzeitigen Glückszustand – BVB führt die Tabellenspitze an – geplaudert. Nach und nach rücken auch die noch fehlenden Fans an, unter ihnen sind auch einige Gründungsmitglieder, 20 von ihnen zählen zu den Urgesteinen des Fanclubs.

„Ich freue mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid“, sagt Barnieck bei der Begrüßung. Er wünscht allen ein gesundes Jahr 2019 und dem Favoriten-Team weiter den Erfolg.

Noch vor dem gemeinsamen Essen ziehen die Drömlingsborussen Bilanz. Feierlich werden Achim Mank und Edwin Zauske aus Etingen, die 20 Jahre lang im Vorstand agierten, verabschiedet. Die Herren wollen der Jugend die Chance geben, sich im Vorstand zu engagieren.

Der Vorsitzende lobt im Besonderen seine Tochter Nina Barnieck, die ihrem Vater immer den Rücken freihält. Sie kümmert sich nicht nur um die Eintrittskarten für die Bundesligaspiele, sondern sie organisiert auch die jährlichen Busfahrten zum Dortmunder Stadion.

2017 feierte der Fanclub in Piplockenburg – der Hochburg des Drömlings – sein 20-jähriges Bestehen. Barnieck gesteht, dass er damals bei der Gründung nie gedacht hätte, dass die Clubmitglieder so lange die Fahne hochhalten würden. Um so größer ist die Freude, dass so viele Fußballfreunde ihre Leidenschaft ausleben.

Am 23. Februar 1997 – an einem Sonntagnachmittag – hoben 51 BVB-Fans den Club aus der Taufe. „Damals war der BVB gerade zwei Mal hintereinander Deutscher Meister geworden. Der BVB schickte sich an, auch international in vorderster Front mitzuspielen. Was ja am 7. Mai 1997 mit dem Gewinn der Champions League dann auch gelang“, denkt Barnieck zurück. Es gab viele Höhen und Tiefen. „2005 war der BVB wegen der Misswirtschaft einiger Leute, die auf zu großem Fuß gelebt haben, beinahe insolvent gegangen. Aber wir Fans halten immer die Stange, auch wenn der Verein mal nicht Deutscher Meister wird, sondern kleine Brötchen backt und mal nur fünfter oder achter wird. Auch wenn es in der Bundesliga mal nicht so gut läuft, echte Liebe hält!“, versichert der Chef der Drömlingsborussen. So ist die Mitgliederzahl in den Jahren von 51 auf jetzt 105 gestiegen. Die Mitglieder kommen aus 40 verschiedenen Orten, weit über die Grenzen des Drömlings hinaus – sogar aus Bayern und Niedersachsen kommen einige. Die ältesten anwesenden Fans sind über 60 Jahre, der jüngste im Saal ist der 15-jährige Max Albert aus Calvörde.

Während der ganzen Party werden hier und da natürlich auch Erinnerungsfotos geschossen. Einige Bilder von vergangenen Events flimmern per Beamer über die Leinwand. Höhepunkt 2018 war die Busfahrt zum Spiel gegen FC Augstburg. „In der sechsten Minuten der Nachspielzeit wurde das Spiel 4 zu 3 entschieden. Die Stimmung war absolut geil“, schwärmt Barnieck.

Der Fanclub lebt nicht nur von den Besuchen der Spiele des BVB, sondern sie haben in der Vergangenheit selbst die Fußballschuhe geschnürt, um an den Fanclub-Turnieren und Veranstaltungen des BVB teilzunehmen. Außerdem ist der Club in jedem Jahr auf dem Etinger Weihnachtsmarkt mit einem eigenen Stand dabei. „Über die Jahre entwickelten sich viele Freundschaften innerhalb und außerhalb des Fanclubs“, schildert Barnieck.

Die Fans erheben ihre Gläser und trinken darauf, noch viele Jahre mit ihrem Lieblingsverein eine eingeschworene Gemeinschaft zu sein.