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Einbürgerung Zehn neue Einwohner für die Börde

Ihre Einbürgerungsurkunden haben zehn Männer, Frauen und Jugendliche am Donnerstag in Haldensleben feierlich überreicht bekommen.

Von Julia Schneider 07.10.2016, 01:01

Haldensleben l Mit Familien und Freunden finden sich zehn Männer, Frauen und Jugendliche im Versammlungsraum der Verwaltung des Landkreises Börde ein. Sie alle scheinen etwas aufgeregt zu sein, aber auch voller Vorfreude. Inka Randel vom Sachbereich Personenstandswesen und Staatsangehörigkeitsrecht des Kreises kennt jeden von ihnen persönlich. „Wir sind Ihnen sehr dankbar“, sagt Mohammed Siraj Murad in ihre Richtung. Der 37-Jährige Syrer und die übrigen neun geladenen Gäste erhalten heute ihre Einbürgerungsurkunde. Feierlich überreicht wird sie ihnen von Landrat Hans Walker, Glückwünsche sprechen ihnen Corinna Sladky, die Leiterin des Fachdienstes Migration, und Inka Randel aus.

Mohammed Siraj Murad erzählt, dass der lange Weg der Einbürgerung im Landkreis Börde sehr persönlich ablaufe. Während der vielen Anträge, die zu stellen sind, des zu bestehenden Einbürgerungstests und anderer Hürden bis zur komplett neuen oder zur doppelten Staatsbürgerschaft begleiten viele Mitarbeiter des Landkreises die Antragsteller. Am Ende würden diese aber jeden von ihnen gut kennen. Das sei in größeren Städten wie beispielsweise Magdeburg nicht der Fall, weiß Murad aus Erfahrung.

„Nun, wir haben auch nicht so viele Bürger zu betreuen“, erklärt Hans Walker. Der Landrat erläutert jedoch auch, dass sich der Landkreis als Dienstleister für alle seine Einwohner verstehe. „Wenn Sie Probleme haben, beispielsweise bei der Ausbildung oder Jobsuche, dann zögern Sie nicht, sich an unsere Mitarbeiter zu wenden – auch nach der Einbürgerung“, appelliert Hans Walker an die Neubürger.

Sie leben in verschiedenen Orten des Landkreises. So sind Mohammed Siraj Murad und der 38-jährige Syrer Moustafa Aloush aus Barleben angereist, um ihre Urkunden entgegen zu nehmen. Die beiden Männer, von denen einer eine Änderungsschneiderei betreibt und der andere ein Bistro, kennen sich schon von früher, haben einmal zusammen gewohnt.

Der 16-jährige Cuong Duc Ngo hingegen ist bereits in Deutschland – in Beckendorf-Neindorf – geboren. Der junge Mann vietnamesischer Abstammung wohnt in Oschersleben und besucht dort auch das Gymnasium. 16 Jahre alt ist auch Viktor Hahn, der wie sein Mutter Oxana Hahn aus Kasachstan stammt. Während die 38-Jährige beim Gesundheits-, Behinderten- und Kegelverein Wolmirstedt angestellt ist, besucht Viktor Hahn die Berufsfachschule.

So hat jeder der Eingebürgerten seine eigene Geschichte. Auch Menschen aus der Kirgisischen Republik, aus Rumänien und Tunesien erhalten an diesem Tag ihre Einbürgerungsurkunde. „Das ist zwar ein förmlicher, aber ganz bedeutender Akt“, sagt Hans Walker. „Sie haben jetzt eine entscheidende Hürde genommen, um ihre Zukunft gestalten zu können“, erklärt der Landrat, bevor er gemeinsam mit den neu Eingebürgerten und mit seinen Mitarbeiterinnen die deutsche Nationalhymne singt. „Es hat lange gedauert, aber jetzt sind wir alle überglücklich“, resümiert Mohammed Siraj Murad die Zeit bis zum Erhalt der Einbürgerungsurkunde.